Der Asyl-Tourist aus Thüringen

Dieter Lauinger macht eher ungewöhnliches Sightseeing: Am Freitagnachmittag informierte sich der Thüringer Migrationsminister über die Unterbringung von Asylbewerbern im Tegernseer Tal. Sein Fazit: Angela Merkel hat vielleicht doch recht.

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Leerstehenden Wohnraum sanieren und wieder zur Verfügung stellen – das sind die Pläne der Thüringischen Landesregierung zur Unterbringung von Asylbewerbern. Mit dem Landkreis Miesbach hat das wenig gemein. Wohnraum im Überangebot? Fehlanzeige. Dafür gibt es zwei Traglufthallen für insgesamt 440 Personen, Container, Turnhallen. Und hin und wieder Flüchtlinge, die in echten Wohnungen leben.

Dennoch verfolgt Dieter Lauinger (Grüne) das Treiben in der Rottacher Sammelunterkunft am Birkenmoos mit großem Interesse. Der thüringische Minister für Migration, Justiz und Verbraucherschutz lässt sich von Landratsamtsprecher Birger Nemitz durch die Halle führen und stellt eifrig Fragen.

Ratschläge, Überraschungen und ein Witz

Im persönlichen Gespräch mit dem 19-jährigen Afghanen Rashab Ali Sachida erfährt er auf Englisch und Deutsch mehr über die Bewohner der Unterkunft. Und betont: Die Landessprache zu lernen ist besonders wichtig. In der Traglufthalle wohnen derzeit ausschließlich Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren, die vorwiegend aus Afghanistan kommen, einige zudem aus afrikanischen Ländern. FWG-Gemeinderätin und Helferin Gabriele Schultes-Jaskolla beschreibt die Asylbewerber als durchweg höflich und angenehm, rechnet jedoch langfristig mit Konflikten. Man wolle aber den Ball flach halten.

Überrascht ist der Minister, als man ihm die Kochzeilen mit den Worten “die kochen selber” zeigt: “Echt? Und sie haben die entsprechenden Mittel, um selber einzukaufen und zu kochen?” Birger Nemitz klärt auf: 141,85 Euro gibt es vom Staat für Nahrungsmittel, zudem können die Asylbewerber frei über 143 Euro Taschengeld verfügen. Manchmal legen sie auch zusammen. Für Lauinger die Vorlage für einen Witz – siehe Video.

Doch Lauinger kann neben Zuhören auch eigene Erfahrungen teilen: Im Thüringer Handwerk gebe es ganze 5.000 unbesetzte Ausbildungsplätze. Warum er gerade in diesen Landkreis gekommen ist? Nun, einen Landrat aus der eigenen Partei findet ein Grüner nicht alle Tage in Bayern. Im Gespräch mit der TS hat der grüne Minister dann auch noch einen Seitenhieb auf Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer parat:

Dieser berühmte Satz der Bundeskanzlerin – wir schaffen das – wenn ich mir das hier so anschaue, hab ich eher das Gefühl, man schafft es.

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