Nachtaktive Bewohner am Tegernsee:
Der Igel: Fakten über den putzigen Gesellen

Der allseits beliebte kleine Säuger ist nachts derzeit unterwegs. Denn er sucht sich ein Zuhause für den Winter. Wie können wir den Igel in seiner Lebensweise unterstützen? 

Guter Geruchssinn, aber schlechtes Sehvermögen. Foto: Sierra Nicole Narvaeth. Unsplash

Der stachelige Bewohner bereitet sich auf den kalten Winter vor. Dafür braucht er Laub zum Nestbau, aber auch zur Nahrungssuche. Die immer „aufgeräumtere“ Gärten sind für den Igel keine geeignete Lebensgrundlage. Ein naturnaher, ökologischer Garten kann für den Igel eine Chance sein, den Winter gut zu überstehen. Und was tun, wenn wir einen kranken oder verletzen Igel finden? Wir haben einige Fakten zum Igel für euch recherchiert. 

# 1 Wo wohnt der Igel?

Der Igel ist an sich ein Wildtier, das an sich in ganz Deutschland vorkommt. Doch durch den Wandel unserer Kulturlandschaft bewohnt er immer stärker die Siedlungsbereiche, lebt also in Grünanlagen oder Gärten. In Städten gibt es inzwischen neunmal so viele Igel wie auf dem Land. Gerne sucht er sich Rasen- und Wiesenflächen mit lockerem Baum- und Buschbestand für sein Heim aus. Hecken, Gebüsche, Waldränder, Holzstapel und Scheunen finden auch Anklang beim Igel –zum Schlafen und für die Igel-Familie zum Nestbau. 

#2 Über 5.000 Stacheln 

Die für ihn charakteristischen Stacheln, mit denen er sich gegen Feinde verteidigt, sind eigentlich verhornte Haare. Ein ausgewachsener Igel besitzt im Schnitt 5.000 bis 7.000 Stacheln. Der Igel ist unverwechselbar und hat an Kopf, Bauch und Beinen ein weiches Fell, das gut gegen die Kälte isoliert. Da Igel auf dem Rücken kein schützendes Fell haben, halten sie in gut isolierten Bauten Winterschlaf. Die Stacheln sollen ihn vor allem vor den Fressfeinden schützen. Jeder Stachel ist mit einem eigenen Muskel ausgestattet, sodass er sich bei Gefahr zu einer Kugel einrollt: Das macht ihn nahezu unangreifbar. Auch kann sich ein Igel einen Abhang abrollen oder einen Aufprall abfedern und verletzt sich bei einem Sturz nicht so leicht. Gut getarnt ist er ebenso durch das Farbkleid der Stacheln. Auch Baby-Igel besitzen schon Stacheln.

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#3 Größe, Gewicht und Alter

Er erreicht eine Länge von circa 30 cm, wiegt circa zwischen 350 -1500 Gramm und wird bis zu sieben Jahre alt.

#4 Nächtliche Geräusche

So manche seltsame Geräusche hört man bei Nacht. Meistens sind es Igel, wenn sie im Unterholz auf Suche nach Nahrung sind. Sie schmatzen tatsächlich laut und knacken manchmal Schneckenhäuser und Insektenpanzer auf. Am lautesten sind die Igel jedoch, wenn sie auf andere Artgenossen treffen und in Streit oder auch in Paarungslaune geraten. Das kann dann schon mal lauter werden, wenn sie sogar fauchen und kreischen.

#5 Käfer, Kellerasseln und Insekten 

Der nachtaktive Einzelgänger bewohnt ein festes Territorium. Anderen Igeln geht er an sich aus dem Weg. Der Kleinsäuger ernährt sich überwiegend von Regenwürmern, Insekten wie zum Beispiel Ohrwürmern, Käfern oder Kellerasseln, aber auch von Vogeleiern und Kleinvögeln. Nach Einbruch der Dunkelheit durchstreift er auf der Suche nach Futter oder einem geeigneten Unterschlupf sein Revier und legt sogar lange Strecken zurück. 

#6 Feinde

Der Uhu, Marder, Dachs und der Fuchs sind seine natürlichen Feinde. Der größte Feind für ihn ist die immer stärkere Besiedlung und auch der Straßenverkehr. Aber auch Rasenmäher, Laubsauger, Kantenschneider und natürlich Mähroboter sind für den Igel schädlich und können ihn verletzen. Obacht gilt auch bei Kunstdüngern und Insektenvernichtern; die gefallen dem Igel gar nicht.

#7 Den Winter überleben  

Den Winterschlaf halten die Igel in der Zeit von November bis März. In der kalten Jahreszeit finden sie zu wenig Nahrung und fressen sich jetzt ein Fettpolster an. Ihr Winterschlafnest sind Sträucher oder in Hohlräume unter Altholzstapeln, aber auch gerne ungewöhnliche Plätze, wie umgedrehte Grillschalen. Sie akzeptieren auch von Menschen gebaute Igelhäuser. Das Nest kleiden die Winterschläfer mit Laub aus, das sie in der Umgebung sammeln und im Bau verdichten.

Winterüberlebenstrick: Der Stoffwechsel des Igels reduziert sich auf ein Minimum. Ebenso Herztätigkeit, die Atmung und die Körpertemperatur. In ihrem Versteck darf es nicht zu feucht und nicht zu kalt sein, aber auch nicht zu warm, denn sonst wachen sie auf und verbrauchen viel Energie.

Für alle Fälle: Igelexperten 

Sehr fundierte Informationen rund um den Igel findet ihr im Internet auf der Website Pro-Igel.
Zahlreiche Infos sowie ein Igel Notfall-Plan sind hier zu finden.
Die Igelstation vom Landkreis Miesbach und die Ansprechpartnerin, Frau Veronika Selig-Hohler, erreicht ihr unter der Nummer: 0179-8442588 
Die Igel-Hotline erreicht ihr unter: 08382/3021 oder 6023
Tierärzte, die für den Umgang mit Igeln spezialisiert sind, können beim Tierschutzverein Tegernseer Tal e.V. Tierheim Tel. 08022/5466 erfragt werden

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