Seit 26 Jahren sucht die Vermissten AG unter der Leitung von Uwe Benkel nach alten Flugzeugwracks aus dem Zweiten Weltkrieg. Ihr Ziel ist es, die Besatzungen, die sich noch in den Flugzeugen befinden, zu bergen. Anschließend werden Familienangehörige ermittelt und die menschlichen Überreste in ihr jeweiliges Heimatland überführt.
Auch in Deutschland gibt es viele dieser Flugzeugwracks. Allein im Raum Kaiserslautern hat Benkel über 400 Abstürze kartiert. Gefunden werden diese Wracks meist bei Bauarbeiten oder beim Umpflügen der Äcker. Europaweit birgt die Vermissten AG diese Wracks. Oft werden sie auch um Hilfe gebeten und dienen als Expertengruppe.
Zeitzeugen sind der Schlüssel
Die Operationen der Vermissten AG werden hauptsächlich mit Privatgeldern finanziert. „Uns verbindet ein Hobby, jeder von uns hat einen Fulltime-Job“, schildert Benkel die Situation. Auch von Staatsseiten wird hier nicht geholfen. Mit England gab es Kommunikationsprobleme, sie wollten keine Hilfe bei der Ausgrabung anbieten.
Dabei ist alles nur mit Hilfe von Zeitzeugen machbar. In Ludwigshafen meldete sich eines Tages Peter Menges bei der AG. Laut seinen Angaben sei im Jahre 1943 ein Britisches Flugzeug in der Nähe von Frankfurt abgestürzt. Nur zwei der insgesamt sieben Passagiere wurden damals von den Deutschen geborgen.
Peter Menges ist der Schlüssel der ganzen Organisation. Ohne ihn hätten wir das Flugzeug nie geborgen.
Mit Hilfe von Benkel und seinem Team konnte die Lancaster ED427 und dessen restliche fünf Besatzungsmitglieder schließlich geborgen werden. Wie berichtet werden die Militärangehörigen am kommenden Mittwoch nun endlich beigesetzt.
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Auch Benkel wird dabei sein, wenn die Angehörigen und andere Soldaten den Gefallenen so die letzte Ehre erweisen. Auserkoren wurde dafür der Friedhof in Dürnbach, da dort bereits zwei andere Mitglieder der damaligen Crew begraben sind. Ihre Kameraden sollen nun direkt neben ihnen beerdigt werden.
Auf dem Britischen Soldatenfriedhof werden am Mittwoch auch hochrangige Militärs aus England erwartet. Angehörige aus aller Welt werden ebenfalls an der Beerdigung teilnehmen. Mit dabei sind auch Benkel und sein Team. In Kooperation mit dem Südwestrundfunk (SWR) drehen sie den vierten Teil ihrer Dokumentation „Abgeschossen und verschollen“ – über den Absturz der Lancaster ED427.
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