Der Schlüssel zur inklusiven Schule

Eigenverantwortung und soziale Kompetenz. Wichtige Eigenschaften, die sich Kinder – behindert oder nicht – möglichst früh aneignen sollten. Vom inklusiven Unterricht profitieren beide Seiten, weiß man im Holzkirchner Forum Inklusion. Deshalb macht man sich dafür stark.

Auf der Veranstaltung „Inklusion in der Schule – der Weg und das Ziel“ holten sich Holzkirchens Gemeinde- und Schulvertreter Anregungen zum inklusiven Unterricht.
Auf der Veranstaltung „Inklusion in der Schule – der Weg und das Ziel“ holten sich Holzkirchens Gemeinde- und Schulvertreter Anregungen zum inklusiven Unterricht.

Corinna Lewig vom Forum Inklusion Holzkirchen spricht von einem „vollen Erfolg“. Auf der Veranstaltung „Inklusion in der Schule – der Weg und das Ziel“ stellte der Verein im Holzkirchner Thomassaal interessierten Eltern, Gemeinde- und Schulvertretern aus dem ganzen Landkreis Beiträge zum Thema inklusiver Unterrichtssysteme vor.

Offene Unterrichtsformen, wie beispielsweise Freiarbeit, Projektarbeit oder Stationsarbeit, seien für alle Schüler von Vorteil. Sie beinhalten „entdeckendes, problemlösendes, handlungsorientiertes und selbstverantwortliches Lernen“, weiß Lewig. Daher eignen sie sich besonders gut für inklusiven Unterricht. Kinder mit unterschiedlichen Lernniveaus können hier ideal interagieren, was die grundlegende Voraussetzung für Inklusion an Kindergärten und Schulen stelle.

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Eine klassische Win-Win-Situation

Christina Melchior ist erste Vorsitzende des Fördervereins Integrative Schule Coburg. Sie war nach Holzkirchen eingeladen, um das „Coburger Modell“ vorzustellen. Hier wird bereits seit 2001 gemeinsamer Unterricht für behinderte und nichtbehinderte Schüler angeboten. Melchior war selbst betroffen. Ihre eigene Tochter hätte eine inklusive Grundschulzeit nach dem Modell durchlaufen. Jetzt wäre sie in der zehnten Klasse auf einem Gymnasium.

So schildert Melchior in ihrem Vortrag persönliche Erfahrungen zum Modell der inklusiven Schule. Laut der Coburger Referentin Melchior fördere inklusiver Unterricht Sozialkompetenzen, Selbstorganisation und Eigenverantwortung aller Schüler – jener mit und jener ohne Behinderung. Melchior spricht daher von einer „klassischen Win-Win-Situation“ für beide Seiten. Aus Sicht ihrer eigenen Erfahrungen, hätte die inklusive Schulzeit für ihre Tochter nach wie vor eine „stark prägende Wirkung“, meint Melchior.

Auch die Bürgermeister, Olaf von Löwis (CSU) und Elisabeth Dasch (SPD), sowie einige Gemeinderäte holten sich beim Vortrag Anregungen für die Holzkirchner Bildungseinrichtungen. Dem inklusiven Grundgedanken gegenüber wäre man grundsätzlich aufgeschlossen, so der Tenor unter den Gemeindevertretern. Zweifel äußerten sie jedoch an der praktischen Umsetzung. Um diese aus dem Weg zu räumen, plant das Forum Inklusion Holzkirchen ein weiteres Treffen. Damit sich auch in Holzkirchen bald ein inklusives Schulmodell umsetzen lässt.

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