“Der Tag, an dem wir wieder tanzen dürfen”

In den letzten zwei Monaten hieß es: Tanzen vor dem Laptop statt im Tanzstudio. Heute darf Anke Schneider, Betreiberin einer Tanzschule in Miesbach, ihr Studio wieder öffnen. Wie sieht ein Hygienekonzept für einen Sport aus, der für gewöhnlich vom Körperkontakt lebt?

Tanzen ohne Körperkontakt – in den letzten Wochen online, ab heute auch im Tanzstudio mit einem Hygienekonzept. / Quelle: pixabay.com

Tanzen bedeutet Leidenschaft und Körperkontakt. Letzteres ist während einer Pandemie kein großer Vorteil. Die Tanzschule Anke Schneider in Miesbach verzichtet trotz Krise nicht auf ihr Motto „Tanzen verbindet“. Anke Schneider, die die Tanzschule schon seit dem Jahr 2012 betreibt, hat dafür eine große Online-Präsenz gezeigt. Heute darf sie ihre Schüler nach Wochen wieder “live” sehen und trainieren.

Erfolgreiches Onlineangebot

Online konnte ein Großteil der Tanzkurse in den vergangenen Wochen übertragen werden, erklärt Schneider. Man tanzt also alleine vor seinem Laptop – klingt erstmal fremd, wurde laut Schneider aber erstaunlich gut angenommen. Sowohl von den „alten Hasen“, als auch von Neukunden. Die Alternative über Zoom hatte zwar Nachteile, war aber nicht nur schlecht:

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Man konnte tatsächlich ein bisschen präziser den Kunden sehen über die Kamera und individueller coachen. Manche haben sich auch einfach sicherer gefühlt, war mein Eindruck. Und für uns war der Vorteil, dass wir bestimme Haltungen und Körperbewegungen ‘großzoomen’ konnten. Aber in der Tanzschule vor einem leeren Raum nur mit Kamera, ist schon ein Geistergefühl.

Die Mitgliedsbeiträge liefen während der Schließung weiter, erklärt Schneider. Zum Ausgleich gebe es Nachholstunden beziehungsweise Ermäßigungen oder Gutschriften. „Der eine Monat wird eben nachgeholt und den anderen Monat kann man sich gutschreiben lassen bis zum 31.Dezember 2021“, versichert die Tanzlehrerin.

“Der Tag, an dem wir wieder tanzen dürfen!”, schreibt Anke Schneider, Betreiberin einer Tanzschule in Miesbach. / Quelle: @tanzschuleankeschneider auf Instagram

Die Leute haben die Online-Kurse als eine Abwechslung genossen, „gerade am Anfang als man noch nicht so raus durfte“, erinnert sich Schneider. Heute ist der erste Tag zurück im Tanzstudio mit den SchülerInnen. Selbstverständlich mit einem Hygienekonzept.

„Statt dem typischen ‘Tür auf, „Servus“ und los geht’s’ haben wir jetzt eine Einlasskontrolle wo jeder seinen Namen sagen muss“, erklärt Schneider. Die Hygienemaßnahmen werden den TänzerInnen nicht nur erklärt, sondern müssen auch von jedem unterschrieben werden, bevor es ans tanzen gehen darf. Weiter verdeutlicht die Tanzlehrerin:

Das ist jetzt so eine Einbahnstraße die man hat bei uns. Man kommt durch eine Tür rein, direkt in den Tanzraum. Man muss auch schon umgezogen kommen.  Und geht dann durch die andere Tür am anderen Ende vom Gebäude wieder raus.

Auf dem Boden wurden extra Tanzbereiche abgeklebt, in welchen man sich bewegen darf. Eine gewöhnungsbedürftige Umstellung in ihrem Tanzkurs. Trotzdem, oder gerade deshalb ist sie heute nicht nur voller Vorfreude, sondern auch aufgeregt. „Ob sich das, was ich theoretisch in meinem Kopf als Konzept habe, auch umsetzen lässt und wie es den Kunden damit geht“, zählt Schneider ihre Gedanken auf.

Klar ist auch für sie: „Man kommt für’s tanzen und muss nach dem tanzen auch wieder gehen“. Für gemeinsames Beisammenhocken und Quatschen davor oder danach sei in den nächsten Wochen erstmal kein Platz. Schneider wird der heutige Tag aber sicher in Erinnerung bleiben. Sie schreibt auf Instagram passend: „Der Tag, an dem wir wieder tanzen dürfen!?“

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