Der ultimative Almentest: Auf die “Mitterhitt”

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Die vergangenen sechs Mal haben wir unter anderem die Kreuzbergalm, die Königsalm und die Kühzaglalm auf Wegbeschaffenheit, Familienfreundlichkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis getestet. Bei der letzten Tour für diese Saison haben wir uns ein weiteres schönes Ziel erwandert. Also, auf zum siebten und letzten Test: zur Mitterhüttenalm in Kreuth.

Während die oberhalb gelegene Kreuther Hochalm deutlich bekannter ist, dürfte die darunter liegende Mitterhüttenalm – die sogenannte Mitterhitt – für die meisten unbekannt sein. Dabei bietet sie einen traumhaften Aufstieg durch lichten Mischwald und eine der letzten Gelegenheiten zu einem Sonnenbad in diesem schönen Altweibersommer.

Start am Parkplatz beim Ortsschild „Kreuth-Stuben“

Wir begeben uns vom Tegernsee aus mit dem Auto in Richtung Süden. Hinter Glashütte, am Ortsschild „Stuben“ (940 Meter), erscheint ein Parkplatz, auf dem wir unser Auto stehenlassen. Vom Parkplatz aus laufen wir rund 100 Meter auf der Bundesstraße 307 zurück und (westlich) zum Beginn des ausgeschilderten Bergwegs. Dieser führt uns in Richtung Hochalm. Zuerst mündet er bald in einen Steig, kreuzt anschließend eine Forststraße und führt durch schönen, lichten Mischwald bergan.

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Hat man sich am Mischwald sattgesehen, trifft man erneut auf einen breiten Wirtschaftsweg. Ihm folgt man ungefähr fünf Minuten nach links, dann zweigt man wieder auf einen rot markierten Pfad ab. Jetzt kann man getrost immer auf diesem idyllischen Pfad bleiben, der einen über mehrere – jetzt im Frühherbst trockene – Bachläufe führt. Nach einer Gesamtgehzeit von knapp einer Stunde hat man die Almwiese bei der Mitterhüttenalm (1.278 Meter) erreicht.

Beim Aufstieg durch Mischwald

Laut Gerhard Oelkers Buch „Unsere Almen“ wurden die drei nahe beieinander stehenden Almen „Hochalm“ (inzwischen verfallen), „Höllei“ und „Mitterhitt“ gemeinsam aufgeführt, und die Almbezeichnung „Sulferstein“ ist verschwunden. Bereits im Jahre 1427 wurde das Alm-Ensemble im Ganzen erwähnt. Heute werden sie getrennt genannt.

Hübsches Blickfeld und manchmal Brotzeit

Die Alm liegt in sonniger Lage. Hübsch im Blickfeld sind Schönbergalm, Roßsteinalm und die anschließende Gipfelkette bis hinüber zum Guffert. Im Süden grüßen Demmeljoch und Scharfreiter.

Die Mitterhüttenalm gehört den Bayerischen Staatsforsten. Als wir sie jetzt – gegen Ende September – erreichen, ist man gerade dabei, die Alm winterfest zu machen. Gemütlich sieht sie aus, die hölzerne, langgezogene Hütte mit den Bänken auf der Sonnenterrasse. Normalerweise bekommt man hier ab und an Almprodukte zur Brotzeit: Butter, Topfen und Käse. Wenn keiner da ist, gibt es im Sommer manchmal Getränke in Selbstbedienung.

Weiter- oder Rückweg?

Wem die Wanderung auf die Mitterhüttenalm nicht genug ist, der kann den Aufstieg zur Hochalm (1.427 Meter) begehen. Man kann diese Tour auch zu einer wunderschönen, kleinen Runde erklären. Dazu steigt man bis in den Sattel oberhalb der Almwiese ab. Hier folgt man einem Schild und den Pfadspuren nach rechts runter zur idyllischen Hölleialm (1.280 Meter) – immer mit Blick zum Sylvensteinsee.

Die Route ist zwar sehr romantisch, man sollte dabei aber gut aufpassen, dass man den rechten Weg erwischt. Unser Tipp: immer links halten. Also zuerst an der Hölleialm vorbeilaufen. Anschließend trifft man wieder auf einen Forstweg. Ab hier geht es links – ein wenig ansteigend – auf dem Forstweg weiter. Dieser geht dann wieder in einen kleineren Weg über.

Romantischer Abstieg

Im Anschluss kommt erneut ein Forstweg. Diesem etwa hundert Meter nach links folgen, dann zweigt ein kleinerer Steig links von der Straße ab. Auf diesem gelangt man durch ein kleines Bachtal hinunter, bis man wieder auf eine Forststraße trifft. Nach links geht es jetzt in wenigen Minuten zurück zum Ausgangspunkt nach Stuben.

Unser Fazit zur Mitterhüttenalm ist relativ kurz: ein Wanderziel, das ausdrücklich als Familientour bezeichnet werden kann. Leicht zu bewältigen, mit wenigen Steigungen, dafür aber mit idyllischen Wegstrecken und schönen Ausblicken. Der romantische Abstieg ist besonders zu empfehlen.

Unser Gesamtfazit zu allen sieben Almen

Nach insgesamt sieben Alm-Touren in diesem Sommer müssen wir, wie kann es bei der Vielfalt der Eindrücke anders sein, relativieren. Denn direkt vergleichbar sind die Almen und die Auf- wie Abstiege nicht. Am besten ist es, sich vorher einfach zu überlegen, was einem wichtig ist. So oder so: wir wünschen bei allen sieben Touren viel Spaß.

Hier noch mal zum Nachlesen unsere sechs weiteren Almentests der Saison:
Die Kreuzbergalm ist eine familienfreundliche Tour mit Gelegenheit zu schmackhaften Brotzeiten. Allerdings ist der Forstweg wochentags häufig von Fahrzeugen befahren, und am Wochenende trifft man auf relativ viele Radler.

Die Königsalm ist eine familienfreundliche Tour, die eine bewegte Vergangenheit hat. Die Brotzeiten sind schmackhaft und günstig. Diese Tour bietet interessante Weitergeh-Möglichkeiten zur Halserspitz und weiteren Gipfeln.

Die Kühzaglalm ist eine nette – kinderleicht zu gehende – Feierabendtour für zwischendurch. Die Brotzeit ist einfach, aber schmackhaft – die Karte klein, aber mit ordentlichem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Gindlalm ist eine urige, typische Alm, die – nach unserem Geschmack – die besten Brotzeiten anbietet. Kaiserschmarrn und Speckpfannkuchen sind dort unübertroffen und zudem günstig.

Die Neuhüttenalm ist eine familienfreundliche Tour mit Gelegenheit zu Getränken in Selbstbedienung. Wer jedoch Ruhe sucht, sollte die Tour wochentags meiden, denn zurzeit sind dort umfangreiche Forst- beziehungsweise Bauarbeiten im Gang.

Die Sonnbergalm ist ein Wanderziel mit Überraschungspotenzial, ursprünglichem Ambiente und interessanten Weitergeh-Möglichkeiten für geübte Bergsteigerfamilien.

Und immer daran denken: Unsere Besuche heuer zeigen nur eine Momentaufnahme der Leistungen und des Ambientes. Bitte auch beachten, dass die meisten Almen nur von Mai bis September bewirtschaftet sind.

Viel Spaß beim Ansehen und Wandern. Wir freuen uns schon auf die nächste Saison.
Viel Spaß beim Ansehen und Wandern. Wir freuen uns schon auf die nächste Saison / Bild: Felix Wolf

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