Der Wassergeist vom Hackensee

Zum Baden ist er nicht unbedingt die erste Wahl, aber für Spaziergänger ein Paradies: der Hackensee bei Kleinhartpenning. Sogar als Filmkulisse durfte der moorige Weiher schon dienen.

Idylle pur: der Hackensee bei Holzkirchen /Quelle: Sir Boris
Idylle pur: der Hackensee bei Holzkirchen /Quelle: Sir Boris

Steil geht`s den Berg hinab zum einzigen Badegewässer auf Holzkirchner Gemeindegebiet. Badegäste finden sich hier jedoch eher selten ein. Kein Wunder: Das Wasser ist moorig und unter der Oberfläche wabern Schlingpflanzen. Zudem misst der See an seiner tiefsten Stelle nur gerade mal 3, 5 Meter. Aus diesem Grund ist der Hackensee vor allem bei Anglern beliebt.

Teichrosen und Schilfgürtel

Landschaftlich präsentiert sich der Weiher mit seiner Umgebung als wahres Kleinod. Zahlreiche seltene Pflanzen, beispielsweise Teichrosen, wachsen auf und am Wasser und im ufernahen Schilfgürtel brüten Vögel. Fauna und Flora lassen sich am besten bei einem Spaziergang rund um den See genießen. In der Mitte des Sees steht eine Hütte auf einem Steg. Die ist aber – genauso wie zwei andere Hütten – in Privatbesitz und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Gespeist wird der kleine See durch den Kirchseebach aus dem Kirchsee bei Sachsenkam. Auf der anderen Seite fungiert der Hackenseebach als natürlicher Ablauf. Dieser versickert aber bereits nach wenigen Killometern im Teufelsgraben.

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Der Hackensee als Filmkulisse

Die Welt scheint am Hackensee noch in Ordnung. Dadurch dass die Zufahrtsstraße und der gesamte Uferbereich für den Autoverkehr gesperrt sind, verirren sich nur wenige Wanderer hierher. Zu einigem Ruhm gelangte der See als Kulisse für Szenen aus dem Kinofilm „Wer früher stirbt, ist länger tot“ des Haushamer Regisseurs Markus H. Rosenmüller.

Herbststimmung am See
Herbststimmung am Hackensee.

Ebenso wie über den Teufelsgrabens, den angeblich Beelzebub persönlich ausgehoben hat, gibt es auch über den Hackensee eine unheimliche Sage. Ein greulicher Wassergeist soll einst im See gehaust haben. Der „Hackenmann“ soll seine Opfer mit einem langen Haken ins Wasser gezogen und dann seelenruhig gewartet haben, bis sie ertrunken sind. Unfolgsame Kinder wurden in früheren Zeiten gern mit dem Spruch „Wenn Du ned brav bist, schrei` ich dem Hackenmann“ zur Raison gebracht.

In unserer aufgeklärten Zeit glaubt niemand mehr an die Geschichte vom garstigen „Hackenmann“. Obwohl: Wenn die Dämmerung hereinbricht und der Nebel über dem See aufsteigt, könnte man seine Meinung darüber noch ändern.

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