Seither ermittelt die Kriminalpolizei. Ein Erfolg ist bislang jedoch ausgeblieben. Wie kommen die Opfer damit zurecht und haben sie Angst vor der nächsten „Einbruchswelle“?
Es waren ein verbrecherischer Frühling und Sommer 2013 in der Rottacher Seestraße: Im März wurde in das Modegeschäft Moosbrugger innerhalb von 24 Stunden gleich zweimal eingebrochen, der Schaden betrug insgesamt fast 7.000 Euro.
Im Mai war dann ein weiteres Modegeschäft „an der Reihe“, der Wert der Beute betrug 5000 Euro. Ebenfalls im Mai wurden Optik Emberger in der Seestraße Brillen im Wert von 150.000 Euro gestohlen. Auch Optik Bucher wurde nur einen Monat später Opfer von Dieben: Der Schaden betrug 100.000 Euro. Im Juli folgte dann der Höhepunkt der Einbruchswelle: ein Raub bei einem Juwelier in der Seestraße, und das am hellichten Tage. Die erbeuteten Uhren hatten einen Wert von über 130.000 Euro.
Juwelier-Raub im Fokus
Die Aufklärungsquote bei den Einbrüchen tendiert jedoch gegen Null. Doch die Polizei betont, dass man auch noch neun Monate danach weiter dran sei. „Keiner der Fälle ist geschlossen“, erklärt Andreas Guske, Sprecher der Polizei. Vor allem im Fall des Juwelier-Raubs werde nach wie vor massiv ermittelt. Entgegen der Annahme, ein nicht schnell geklärtes Verbrechen bleibe immer ungeklärt, betont Guske, dass im Nachgang häufig noch Spuren ausermittelt werden.
„Oftmals geraten weitere Personen ins Netz oder es gibt ähnliche Hinweise bei anderen Taten“, so der Ermittler. Zwischen neuen und alten Fällen würden immer Parallelen gezogen, weiß Guske, die dann oft auch zu neuen Erkenntnissen führen können.
Alltag der Opfer
Doch wie kommen die Betroffenen damit zurecht, dass bisher noch nicht ein einziger Fall aufgeklärt wurde? Vor Ort ist die Stimmung unterschiedlich. „Die Angst ist größer geworden“, sagt eine Mitarbeiterin des ausgeraubten Juweliers Leicht. Aber man sei sich auch bewusst, dass das Geschäft in einer privilegierten Gegend angesiedelt sei, und „wo’s Geld ist, ist was zu holen.“
Dennoch zeigen sich viele Geschäftsinhaber mit der Arbeit der Polizei zufrieden, denn diese „hilft einem schon weiter“ und zeigt vermehrt Präsenz in der Seestraße. Auch sei man von der Solidarität der anderen Menschen berührt:
Wir geben jetzt mehr aufeinander acht. Wo Not ist, da halten die Menschen zusammen.
Auch in kleineren Schmuckgeschäften, die von der Einbruchswelle verschont geblieben sind, macht man sich Sorgen und trifft Vorkehrungen wie Sicherheitsschulungen für die Mitarbeiter. Dennoch blicken die meisten befragten verhalten optimistisch in die Zukunft. So zeigt sich ein Mitarbeiter eines anderen Juweliergeschäfts selbstbewusst: „Angst hab ich gar keine“, sagt er. Solche Überfälle könnten überall passieren, betont der Mitarbeiter und ist überzeugt: „Es ist nach wie vor heile Welt hier im Tal.“
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