Knusprig-goldbraun von außen und weich in der Mitte zeigt sie sich mit einem Knoten, zwei „Armen“ und einem kleinen – oder auch größeren – Bauch. Man verputzt sie eigentlich zu fast jeder Tageszeit. Sie passt nicht nur zur Maß Bier, sondern eignet sich gut als Bestandteil eines ausgiebigen Sonntagsfrühstücks, als herzhafter Nachmittagssnack oder für eine deftige Brotzeit am Abend. Auch so manche Kleinkinder werden bereits mit Brezn „aufgezogen“. Grund genug, unsere erfahrene „Kinder-Jury“ im Tegernseer Tal loszuschicken, um herauszufinden, welche Bäckerei das beste Laugengebäck auf den Tisch bringt.
Wie soll eine Brezn sein?
Drei Mädchen, drei Buben – eine (fast) eindeutige Meinung. In fünf Bäckereien waren die Brezn von Veronika (11), Elisabeth (9), Kilian (8), Lara (8), Benedikt (6) und Oskar (6) in wenigen Minuten weggefuttert. Die Kriterien bei der Bewertung definierte die Kindergruppe selbst:
Eine Brezn sollte vor allem knusprig und knackig sein, gut schmecken und möglichst wenig Salz drauf haben. Über diese Kriterien war sich die Jury einig. Aber auch das Ambiente einer Bäckerei spielte für die Kinder eine Rolle. So wurde lobend erwähnt, wenn man an einem schön dekorierten Tisch sitzt, es hell und freundlich aussieht und auch optisch interessante Tapeten fielen vor allem den Mädchen auf.
Am besten schmecken Brezn wohl, wenn sie morgens frisch aus dem Ofen kommen. Doch eine gescheite Brezn muss man auch noch nachmittags kaufen können, fanden die Kinder. Sie zogen um die Mittagszeit los. Und machten so manche Erfahrung, die nicht so gut bei ihnen ankam. Beispielsweise, dass manche Brezn unten ein bisschen zu dunkel, fast schon „angebrannt“ war.
Woher kommt die Brezn eigentlich?
Laut Wikipedia geht der Name der Brezn auf das lateinische „brachium“ zurück – den „Arm“ – für das Aussehen von verschränkten Armen. Die Bezeichnung ist regional leicht verschieden. So heißt das beliebte Gebäck in Österreich auch „Brezel“ in der Schweiz „Bretzel“ und in Hessen oder Rheinland-Pfalz wird es mit kurzem „E“ gesprochen.
Die Brezn wird vermutlich seit dem Mittelalter von der Bäcker-Zunft als Zunftzeichen und heute als Wahrzeichen von Bäcker-Innungen sowie Bäckereien verwendet. In vielen Bäckerei-Logos taucht es als Bild auf. Die vermutlich erste graphische Darstellung fand man bereits um 1160 herum im Elsass.
Erfunden hat sie einer Legende nach ein Bäcker aus Bad Urach. Einer anderen Geschichte nach wurde sie 1839 in München erfunden, als der Bäcker Anton Nepomuk Pfannenbrenner die Brezn anstatt mit Zuckerwasser versehentlich mit Natronlauge glasiert hat, die er sonst zur Reinigung seiner Bleche verwendete.
Was ist drin in der Brezn?
Die Natronlauge gibt der Brezn auch ihre klassische, goldbraune Farbe. Ansonsten besteht sie aus Mehl, Hefe, Wasser und ist oben mit Salz bestreut. In manchen Regionen und bei manchen Bäckereien enthält das Gebäck auch Schweineschmalz. Damit soll der Teig angeblich geschmeidiger werden und das ganze ist somit leichter verarbeitbar.
Die Brezn ist also eindeutig vegetarisch. Wer Veganer ist und wissen will, ob eventuell Schweineschmalz mit verarbeitet wurde, fragt am besten in der jeweiligen Bäckerei nach, in der er sein Gebäck erwirbt. In der Regel haben Bäckereien aber auch Zutatenlisten ausliegen, um auch bei Allergien Auskunft geben zu können.
Und wer macht jetzt die beste Brezn?
Sechs Kinder. Fünf Stationen. Zwei Gewinner. Insgesamt stellt der TS-Brezn-Test natürlich kein allumfassendes „Urteil“ dar, sondern sollte als „Momentaufnahme“ gesehen werden. An einem anderen Tag, zu einer anderen Uhrzeit, mit einer anderen Jury wäre die Bewertung vielleicht ganz anders ausgegangen. Schließlich kommt es auf den individuellen Geschmack eines jeden an. Manchem schmeckt eine knackige Brezn. Andere stehen eher auf die dicken Weichteile.
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Bei unserem Test jedenfalls entstanden aus Optik, Geruch, Geschmack – und auch Ambiente – zwei Tages-Gewinner, die für die Kinder die besten Brezen im Tegernseer Tal backen: die Bäckerei Kuhn in Dürnbach und die Bäckerei Tremmel in Rottach. Doch egal, wo Sie Ihre Brezn im Tegernseer Tal essen.
Wir wünschen allen TS-Lesern Guten Appetit. Lassen Sie sich doch selbst mal wieder zu einer Brezn-Mahlzeit hinreißen. Und sagen Sie uns in den Kommentaren, wo Ihnen im Tal die Brezn am besten schmeckt und wie sie sie am liebsten essen.
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