Die Faszination unserer Berge

Die Berge im gesamten Landkreis sind ein beliebtes Ausflugsziel. Sowohl der Wald, als auch die traditionellen Berghütten begeistern Einheimische wie Touristen. Aber wie sind die Almen eigentlich einst entstanden? Seit wann gibt es sie? Und warum sind sie bis heute so beliebt?

Ich sehe die kleine Holzhütte schon von Weitem. Dahinter ragen atemberaubende Berge empor. Neben mir fließt ein kleines Bächlein, ich kann das Wasser plätschern hören. Rechts und links vom Weg grasen die Koimar und bimmeln mit ihren Glocken um die Wette. Schon jetzt freue ich mich auf Filterkaffee und selbst gebackenen Eierlikörkuchen auf der Terrasse mit Blick auf die endlosen Wiesen um mich herum.

Wenige Aufzeichnungen von den Anfängen

Ein Besuch auf der Alm ist immer wieder ein Highlight. Ein Ausbruch aus unserem hektischen Alltag. Ruhe, die man in der Großstadt nicht findet und oft auch bei uns im Landkreis nicht. Aber wie ist die Tradition der Almhütten eigentlich entstanden und seit wann gibt es sie?

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Gefühlt stehen die Hütten auf den Berggipfeln schon immer da. Trotzdem kann man über die Entstehung der Almen wenig nachlesen. Durch die Vernichtung des Klosters im 10. Jahrhundert in Tegernsee gingen viele Aufzeichnungen verloren, die uns die Geschichte der Bergbauern hätten erzählen können.

Erst aus dem Jahr 1427 ist eine Sammlung der bestehenden Almen zu finden. Sie zählt 43 Almen und 93 zugehörige Almbauernhöfe. Allerdings sind damals nur die Hochalmen vermerkt worden, die zwischen 920 und 1.400 Metern Höhe lagen.

Almsaison von Juni bis Oktober

Schon im Jahr 1529 hatte sich der Almbestand auf 78 Stück vermehrt. Damals wurden die Almen oft von mehreren Bauern gemeinschaftlich genutzt. Um Streitigkeiten vorzubeugen, gab es die sogenannte Trad- und Almordnung, damit niemand mehr Vieh halten konnte, als es ihm erlaubt war.

Im Winter musste das Vieh im Stall bleiben. Im Sommer wurden die Rinder und Schafe erst auf die tiefer gelegenen Traden und dann auf die Almen getrieben. Eine Almsaison dauert im Regelfall von Anfang Juni bis Ende Oktober.

Um die Einhaltung des Weiderechts kümmerte sich früher das Kloster. Häufig mussten sich die hiesigen Bauern mit Vieh aus Tirol oder dem Isarwinkel herumschlagen. Die Kühe wurden dann weggetrieben oder sogar gepfändet. Weidestreitigkeiten gab es jedoch schon immer und es gibt sie auch heute noch. Denn die Wiesen hoch oben auf den Bergen sind beliebt. Heute hat nicht mehr das Kloster die Aufgabe, über das Weiderecht zu wachen.

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Dort, wo vor 100 Jahren Almhütten standen, befinden sie sich in der Regel auch heute noch. Und auch die Namen sind meist gleich geblieben, da die Hütten nach ihrer geographischen Lage benannt wurden. Heutzutage werden an Pfingsten meist nur noch die Jungtiere auf die Alm getrieben. Die Milchkühe bleiben “unten”. Das ist auch der Grund, warum es auf den Almen oft keine frische Milch, selbstgemachte Butter oder Käse mehr gibt.

Trotzdem ist die Faszination Alm noch immer nicht verloren gegangen. In den Wäldern in unserem Landkreis gibt es so viel zu entdecken, da wird es auch in einer Hightech-Gesellschaft wie der unseren nie langweilig. Und die Stimmung, die man von einem Tag auf der Alm mitnimmt, ist unvergleichlich.

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