„Der Wald ist unsere Heimat“, sagt der Wiesseer Holzbildhauer Markus Trinkl. Doch wie momentan mit ihm umgegangen werde, stimme ihn nachdenklich. „Man hört immer nur von Fällungen, Bäume verdorren, weil sie kein Wasser haben, die Menschen greifen konstant in die Natur ein“, erklärt Trinkl. Da sei es ja klar, dass sich der Wald auch mal wehren müsse.
Waldgeister für Bad Wiessee
Genau dabei will er mit seinem aktuellen Projekt helfen und hat riesige Gesichtsskulpturen geschnitzt, welche in der kommenden Zeit in Bad Wiessee an der Seepromenade und am Lindenplatz ausgestellt werden. Die Gesichter stellen nachdenklich dreinblickende Waldgeister dar, so Trinkl.
Auch besondere Namen haben die Figuren des Waldes – die bleiben aber vorerst noch geheim. Er unterstreicht, dass der Gesichtsausdruck der Holzfiguren in keinem Fall böse ist, sondern besorgt und nachdenklicher Natur. Er soll die Betrachter aufrütteln und zum Nachdenken anregen – über den Umgang mit der Natur und dem Wald, aber auch über die aktuelle Situation.
Das Projekt “Dimensionen”
Für den Künstler lief das Projekt unter dem Motto Dimensionen. Denn „wenn man mal vor diesen Skulpturen steht und spürt was die Natur da schaffen kann, sind das wirklich Dimensionen, genauso, wie die Corona Pandemie Dimensionen eingenommen hat, die man einfach nicht kennt“, so Trinkl.
Die größte Skulptur ist aus einer 250-Jahre alten Linde entstanden, die im Inneren einfach zu kaputt gewesen sei. Man hab sie Fällen müssen. Doch die Hülle sei noch sehr gut erhalten, und so wird die Linde mit ihrer Größe und Schönheit, als Waldgeist bald am Lindenplatz beeindrucken. Drei Meter hoch, 2,15 Meter Durchmesser in der Krone und 1,9 Meter Durchmesser in der Mitte bemisst der alte Baum. „Beeindruckende Dimensionen“ wiederholt Trinkl, alleine wenn man vor dem Gesicht steht sei nur die Nase 80 bis 90 Zentimeter lang.
Rund drei Monate werkelte Trinkl nun an seinen Figuren. Jetzt dauert es nicht mehr lange, dann können seine Werke am Lindenplatz und der Seepromenade in Bad Wiessee bestaunt werden – und vielleicht den ein oder anderen auch zum Grübeln bringen.
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