Die Breze als „Lottogewinn“

Vor gut zehn Jahren gelang Daniel Hiller der Durchbruch: Die „Hiller-Breze“ lag bei Frauen in ganz Bayern hoch im Kurs. In seinem Atelier in Holzkirchen schmiedet er heute nicht nur Brezen. Dabei lautet sein Credo: Ein Schmuckstück braucht vor allem Eines – Humor.

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Goldschmied Daniel Hiller, ein echtes „Holzkirchner Original“ wie er selbst sagt, entschied sich nach dem Abitur zunächst dafür, Zahntechniker zu werden. „Zähneschnitzen war mir aber auf Dauer zu langweilig“, schmunzelt er. Deshalb feilt er nicht mehr am Zahn, sondern am Ring und modelliert inzwischen nicht mehr Zahnbrücken, sondern Schmuckstücke.

Für sieben Jahre ging der Holzkirchner 1997 nach Schwäbisch Gmünd, um dort das Kunsthandwerk des Goldschmiedens zu erlernen. Nach drei Jahren Ausbildung ist man „staatlich geprüfter Gestalter für Schmuck und Gerät“, erzählt Hiller. Die Meisterprüfung habe er dann noch drangehängt. Vor elf Jahren hat Hiller dann in seinem Heimatort in der Tegernseer Straße ein Schmuckatelier eröffnet.

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Seit elf Jahren hat Goldschmied Daniel Hiller sein Atelier in der Tegernseer Straße.
Seit elf Jahren hat Goldschmied Daniel Hiller sein Atelier in der Tegernseer Straße.

Neben der klassischen Gold- und Silberschmiedekunst und der Verarbeitung von Edelsteinen hat sich Hiller auf etwas besonderes spezialisiert: „Ich modelliere wahnsinnig gerne Tiere – das ist im Schmuckhandwerk wie Bildhauerei – bloß im ganz Kleinen“, schwärmt der 42-Jährige.

In zig einzelnen Arbeitsschritten formt der Goldschmied dafür zuerst Formen aus heißem Wachs und modelliert sie dann bis ins Detail. Füchse, Elefanten, Wildschweine und Co. werden anschließend daraus in Edelmetall gegossen und von ihm zu Schmuckstücken verarbeitet.

Wichtig war Hiller anfangs vor allem „die eigene Linie“ zu finden, um als Goldschmied und Künstler auch wiedererkannt zu werden, erzählt er. Als junger Goldschmied sei es sonst schwierig, Fuß zu fassen. Man brauche zwar nur wenig Platz, die Materialen seien aber teuer.

„Und plötzlich war ich ‘in'”

Vor rund zehn Jahren gelang dem Holzkirchner dann der Durchbruch: „aus Spaß“ schmiedete er ein Collier aus modellierten Brezen. „Einfach nur, weil ich sie für mein Leben gerne esse“, grinst er. Auch als Kettenanhänger fanden viele Frauen Gefallen am bayerischen Schmankerl. In der Landeshauptstadt waren die „Hiller-Brezen“ dann vor allem zur Oktoberfest-Zeit „in“.

Der Brezenidee, seinem persönlichem „Lottogewinn“, verdankt Hiller viel. Ganze Sommermonate saß er damals rund um die Uhr beim „Brezenschmieden“ im Holzkirchner Atelier. Nach wie vor stellt der Goldschmied sie gerne her, stellt sich aber auch neuen Herausforderungen, wie dem Designen einer Weihnachtskrippe.

Als Künstler will Daniel Hiller ernstgenommen werden – das schafft er durch Schmuck mit Humor. „In meinen Schmuckstücken darf man ruhig den ‚Gag‘ erkennen“, erklärt er. Nichts freue den 42-Jährigen mehr, als ein Grinsen vor dem Schaufenster.

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