Die Jungen unter den Alten

Tegernsee und Kreuth trotzen dem demografischen Wandel. Beide Gemeinden sind in den vergangenen Jahren jünger geworden. Überrascht verkündete Bürgermeister Peter Janssen die Erkenntnis auf der Bürgerversammlung.

In Bad Wiessee und Rottach-Egern ist das Durchschnittsalter in den vergangenen Jahren dagegen weiter gestiegen. Am jüngsten ist Gmund, die Gemeinde mit den meisten Einheimischenprogrammen.

Tegernsee wird immer jünger.
Tegernsee ist jünger geworden, wie der Bürgermeister überrascht verkündet.

“Ich bin bisher davon ausgegangen, dass Tegernsee unausweichlich älter werden wird”, sagte Bürgermeister Peter Janssen bei der Bürgerversammlung am vergangenen Mittwoch überrascht. Seit 2011 geht das Durchschnittsalter im Ort in kleinen Schritten zurück: Von 52,59 Jahren auf 52,41 Jahren im Jahr 2012 und schließlich auf 52,04 Jahre in 2013.

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Woran das genau liegt, kann der Tegernseer Geschäftsleiter Hans Staudacher aber nicht sagen. Es könnte an jungen Familien liegen, die in den vergangenen Jahren stärker in die Stadt gezogen sind. Darauf lässt auch die Einwohnerzahl schließen, die seit einigen Jahren wieder steigt. Woran auch immer die Verjüngung liegt, in der Tegernseer Verwaltung freut man sich darüber. “Ich hoffe, es geht so weiter”, sagt Staudacher.

Freuen kann sich auch die Gemeinde Kreuth über jüngere Einwohner. Zahlen über das Durchschnittsalter habe man zwar nicht so schnell parat, heißt es im Einwohnermeldeamt auf Nachfrage. Unsere Berechnung anhand der Einwohnerdaten auf der Gemeindehomepage ergeben aber, dass sich das Durschnittsalter von 2012 auf 2013 von 48,65 auf 47,82 Jahre verringert hat.

Rottach und Wiessee werden älter

Gleichzeitig ist das Durchschnittsalter in Rottach-Egern und Bad Wiessee gestiegen. In Bad Wiessee beispielsweise in den vergangenen Jahren von 46,2 Jahren auf 46,4 Jahre. In Rottach-Egern liegen mehr Zahlen vor. Dort stieg das Alter der Einwohner seit 2000 um drei Jahre: Von 48 Jahren auf heute rund 51 Jahre.

“Die Leute werden älter“, sagt Leonhard Geller vom Rottacher Einwohnermeldeamt nüchtern. Einen Grund für den Anstieg sieht er in der Eröffnung des Altenheims, im Jahr 2005. “Damit sind die Zahlen nochmal ein Stück hochgegangen”, sagt er. Außerdem lebten auch viele ältere Menschen im Ruperti-Hof.

Die nach eigenen Angaben jüngste Gemeinde bleibt Gmund mit einem Durchschnittsalter von 45,2 Jahren. Das ist allerdings der Stand von 2009, sagt Geschäftsleiter Alfons Besel. Eine genauere Statistik gebe es aber nicht. Vor allem der Zuzug durch viele junge Familien sei für die Jugend der Gemeinde verantwortlich, sagt Besel.

Einheimischenprogramme als Gmunder Jungbrunnen

“Wir haben durch die Einheimischenprogramme eine sehr gute demografische Entwicklung”, sagt er. In diesen verkauft die Gemeinde einheimischen Familien Baugrund zu günstigen Konditionen. Die Preise lägen dabei unter Marktwert, sagt Besel. Weil diese Familien oft aus Mietwohnungen ins neue Eigenheim ziehen, würde Wohnraum für junge Familien von Außerhalb frei, erklärt der Geschäftsführer.

Ein weiteres Wachstum der Gemeinde sei dabei aber nicht das vordergründige Ziel, sagt Besel. “Wir wollen eigentlich nur unsere gute Infrastruktur erhalten”, erklärt er das oberste Ziel der Gemeinde. Das gehe eben nur durch junge Familien und deren gezielte Förderung, erklärt man den eingeschlagenen Weg im Gmunder Rathaus.

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