Auch die Orgel steht seit Anfang an in der Kirche und ist inzwischen in die Jahre gekommen. Feuchtigkeit und Schimmel setzen ihr zu. Eine neue Orgel soll es trotzdem nicht geben.
Die St.-Anton-Kirche wurde 1959 aufgrund der immer größer werdenden Gästezahlen in Bad Wiessee erbaut. Früher war die Kirche eine sogenannte Sommerkirche, die nur in der Kursaison geöffnet war. Mittlerweile ist sie fest in das Geschehen der Wiesseer Gemeinde integriert.
Seit Anfang an tut auch die optisch schlichte Orgel zuverlässig ihren Dienst in den Gottesdiensten. Das Kircheninstrument kommt jedoch nach 54 Jahren langsam in die Jahre. Deshalb muss entweder eine neue Orgel her oder die alte restauriert werden. „Die Orgel soll in der Art als Dokument ihrer Zeit erhalten bleiben“, wünscht sich Organist Matthias Häusler. Die gesamte Elektronik entspreche aber einfach nicht mehr den heutigen Gegebenheiten, wodurch immer wieder Töne ausfallen und die Orgel Stück für Stück unpräziser im Spiel werde.
Außerdem haben sich durch die schwankenden Temperaturen in dem Gebäude Feuchtigkeit und Schimmel an der Orgel gebildet. Da das Instrument gleichzeitig nicht aus Massivholz, sondern aus Pressholz ist, kann der Schimmel nicht dauerhaft entfernt werden. Jetzt wartet man auf die Meinung der Experten, die den Umfang einer Restaurierung bewerten sollen.
Über mehrere Jahre soll Geld gesammelt werden
Eine komplett neue Orgel würde in der Anschaffung bei rund 300.000 Euro liegen. Eine Restaurierung komme für die Gemeinde deutlich günstiger, meint Häusler. „Genau kann man es aber noch nicht sagen, da müssen erst die Sachverständigen ran.“
Mit einem Konzert der „Sunshine Gospels“ wurde im Oktober die Spendenaktion für die Orgel eröffnet. In den nächsten drei bis vier Jahren soll durch Konzerte und andere Veranstaltungen das nötige Geld gesammelt werden, um die Orgel als eine der wenigen ihrer Zeit zu erhalten. Das sei, so Häusler auch allen lieber, als gleich eine neue anzuschaffen.
Der Organist will sich auch selbst an der Spendenaktion beteiligen. Neben seiner Tätigkeit als Chorleiter arbeitet er auch als Maler. Hauptsächlich spirituell-meditative Ölgemälde hat Häusler bisher auf die Leinwand gebracht. Für die Orgel will er jedoch Landschaftsbilder vom Tegernsee malen und diese als Dankeschön für großzügige Spenden verschenken.
Eines steht für ihn jedenfalls fest: Die Orgel ist nicht so antik, wie viele vielleicht denken. Für ihn ist sie ein Arbeitsgerät. „Ich habe auch immer wieder Schüler, die auf der Orgel üben.“ Verzichten könne man auf das Instrument aber auf keinen Fall. „Man merkt erst, wie trostlos ein Gottesdienst ohne Orgel ist, wenn man mal keine mehr hat.“
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