Die Premier League könnte bald dazu gezwungen sein, die Anzahl der Teams zu reduzieren

Spekulationen zufolge könnte die Premier League in den kommenden Jahren die Anzahl der Teilnehmer von 20 auf 18 zu reduzieren. Die Idee ist nicht neu und nicht bei allen beliebt, doch könnte die Liga bald keine Wahl mehr haben. Da Champions League, Europa League und Europa Conference League ab dem Jahre 2024 jeweils von 32 auf 36 Teilnehmer erhöht werden, wird es 2 zusätzliche Gruppenspiele geben, die schwer im Fußballkalender der englischen Clubs untergebracht werden können. In England werden schon unterschiedliche Szenarien durchgespielt. Das wahrscheinlichste ist die Reduzierung der englischen 1. Liga um zwei Vereine.

Es ist natürlich alles andere als leicht, eine Liga zu reduzieren. Die unterschiedlichen Interessen der Fußballvereine der 1. und 2. Spielklasse sind schwer unter einem Hut zu bringen und zudem gibt es vertragliche Verpflichtungen, die es zu erfüllen gilt. Es ist unklar, ob die Reduzierung der Teilnehmer Folgen für die Rechteverträge haben würden. Zwei Teams weniger würden dazu führen, das mehrere Dutzend Duelle in der Saison und somit auch viele der Einnahmen wegfallen. Während viele Vereine den Wegfall mit Spielen in den europäischen Ligen ausgleichen könnten, würden die schlechteren Fußballclubs noch weniger Umsätze generieren. Das Gefälle zwischen Topteams und den weniger erfolgreichen Teams würde somit steigen.

Eine Alternative zur Reduzierung der Liga wäre eine Reorganisation der englischen Pokalwettbewerbe. Aktuell gibt es im Falle von Unentschieden im so traditionsreichen FA Cup Wiederholungsspiele. Diese müssten zugunsten der Partien im Europapokal ab der 3. Runde wegfallen. Zudem müsste ein neues Datum für die Drittrundenmatches des League Cups gefunden werden. Die aktuelle Ansetzung im Kalender würde auch mit den neueingeführten Terminen für die Gruppenspiele der europäischen Wettbewerbe kollidieren. Da es hier Interessenskonflikte zwischen den unterschiedlichen Veranstaltern und Vereinen gibt, könnte es sehr schwer werden, eine adäquate Lösung zu finden.

Clubs wie Manchester City, der FC Arsenal und der FC Liverpool, die laut der Sportwettenexperten von bwin diese Saison zu den absoluten Titelfavoriten gehören, wären von den Änderungen nicht stark betroffen. Sie spielen jedes Jahr in einem der europäischen Wettbewerbe und würden somit wenig Geld und Prestige verlieren. Die Verlierer wären die Vereine, die sich selten oder gar nicht für einen europäischen Pokale qualifizieren. Sie hätten deutlich weniger Spiele und somit auch Einnahmen. Die größten Verlierer einer Reduzierung der Liga auf 18 Teams wären aber die Vereine, die in der speziellen Saison nicht aufsteigen. Im Zuge der Streichung zweier Teilnehmer würden zwei Clubs weniger aufsteigen, obwohl sie sich sportlich für die Premier League qualifiziert hätten.

Noch ist nicht abzusehen, wie der englische Fußball mit der Aufstockung der europäischen Ligen umgehen wird. Da die Spieler jetzt schon an der absoluten Belastungsgrenze arbeiten, wäre aus Sicht der Profis eine Reduzierung der Spiele die beste Option. Da es aber verschiedene Akteure mit großem finanziellem Interesse gibt, kann es durchaus sein, dass die Profis nicht gehört und übergangen wird. Gut möglich, dass Premier League und die englischen Pokalwettbewerbe einfach die Pausen der Spieler in Sommer und Winter weiter reduzieren.

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