Die Software von nebenan

Die schmale Ziegelstraße in Wattersdorf endet metaphorisch in riesigen Lagerhallen auf der ganzen Welt. Hier entstehen raffinierte Programme für die Organisation von Materiallagern. Doch nicht nur fachlich hat der Betrieb einiges zu bieten.

Dr. Franz Demmelmeier, Chef der SEP Logistik AG, zeigt die Orte, an denen ihre Software benutzt wird.
Dr. Franz Demmelmeier, Chef der SEP Logistik AG, zeigt die Orte, an denen ihre Software benutzt wird.

„Wenn Sie im Baumarkt einen Laminatboden kaufen, können sie sich ziemlich sicher sein, dass er mit unserer Software zusammengestellt und transportiert wurde“, erläutert Franz Demmelmeier. Demmelmeier ist die Spitze eines weltweit tätigen Unternehmens. Ihren Sitz hat die Firma in Weyarn, besser gesagt in Wattersdorf. Eine schmale Straße mitten im Grünen führt zu den Büros, die auf der ganzen Welt für die Steuerung der Logistik von Holzlagern verantwortlich sind.

Navigation aus dem Grünen

Innovative Intralogistik nennt sich ihr Spezialbereich. Das Know-How der Mitarbeiter liegt in der Optimierung der internen Logistik von Unternehmen und Organisationen. Ihr Schwerpunkt ist die Holzindustrie. Die Software der SEP Logistik AG bietet der Verwaltung eines Lagers und den Staplerfahrern eine Art Navigationssystem durch die Wirren riesiger Lagerhallen. Speziell angefertigte Stapler, die mithilfe von Kameras sehen können, werden unter der Anleitung des Programms aus Weyarn weltweit durch Materiallager manövriert.

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Wir sind besonders dort vertreten, wo die Holzindustrie stark ist.

Franz Demmelmeier zeigt auf einer Karte die Standorte der Lager, in denen ihre Software benutzt wird. Überwiegend in Europa, besonders in Osteuropa, sitzen die Punkte auf der Karte dicht beieinander. Auch in Russland, China und den USA arbeiten Firmen mit der Software aus Weyarn. Wartungsarbeiten und Störungen werden aber alle von Weyarn aus bearbeitet. „Und bisher konnten wir von hier auch alle Probleme lösen“, meint der Chef.

Seit 1980 sucht die SEP Logistik AG nach Lösungen für komplexe Abläufe. Das Erfolgsrezept scheint zu sein, dass SEP für jeden Kunden eigene Modelle entwirft: „Denn jede Firma funktioniert unterschiedlich“, erklärt Demmelmeier.

In Weyarn sieht die Firma einen optimalen Standort. Die Nähe zur Autobahn, bietet eine schnelle Anbindung nach München oder Rosenheim. „Weyarn ist als Gewerbestandort günstiger als Holzkirchen“, findet der Chef. Auch für den Nachwuchs der Mitarbeiter ist gesorgt: „Ich kann jedem meiner Mitarbeiter einen Kinderbetreuungsplatz in Weyarn bieten.“ Eine ausgeglichene, interne Struktur seiner Firma liegt Demmelmeier am Herzen.

Die Kaffeeküche als Ort der Ideen

Die SEP Logistik AG leiten sie zu viert. Und das AG nach Logistik spielt für den Betrieb eine wichtige Rolle. Sie sind eine kleine Aktiengesellschaft mit Mitarbeiterbeteiligung. Alle 35 Mitarbeiter werden so an Gewinnen beteiligt. Vor allem Programmierer, Ingenieure und Physiker arbeiten bei der SEP Logistik AG. Davon kommen etwa 70 Prozent aus der dem Landkreis Miesbach.

Seit 2000 ist die SEP Logistik AG auch ein Ausbildungsbetrieb. Derzeit werden zwei Lehrlinge zu Fachinformatikern ausgebildet und bisher konnten auch alle Lehrlinge übernommen werden.

Demmelmeier selbst hat Elektrotechnik und Datenverarbeitung studiert. Neben seiner leitenden Position in der Firma, hat er zusätzlich eine Professur an der Technischen Universität München inne. Die besten Ansätze entstehen aber immernoch in der Kaffeeküche: „Dort kommt man zum Ratschen und dort kommen auch die Ideen.“

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