Die Geburtswehen sind abgeschlossen: Anderthalb Jahre nach der Eröffnung steht nun der Name für das „Baby Tiefgarage“ fest. Der Gemeinderat folgte gestern der Empfehlung des Verkehrsausschusses. Allerdings gab es drei Gegenstimmen.
„Der Name ‚Zentrum‘ auf einem blauen Schild in Verbindung mit einem weißen P und dem Dach-Symbol ist für alle Besucher ein eindeutiges Signal“, ist sich Bürgermeister Josef Höß sicher. Diese Bezeichnung decke alle Wichtige ab: Mit dem Begriff wüssten lokale und auswärtige Besucher sofort, dass sie erstens einen überdachten und zweitens einen zentralen Parkplatz für ihr Vehikel finden.
Alle wichtigen Institutionen seien damit erreichbar: Geschäfte, Kulturhaus, Ärzte, Hallenbad, Sporteinrichtungen u.v.a.. Angesprochen sollten damit aber neben touristischen und geschäftlichen Besuchern auch Arbeitnehmer vor Ort. Denn als Dauerparker könnten sie die Parkplatznot im Ortskern sehr entlasten und mehr Stellflächen für Kunden schaffen.
Freie Wähler wollten keinen Namen
Irmi Ammer von der SPD begrüßt diese Namensgebung sehr: „Die Parkgarage ist im Zentrum und heißt auch so!“ Vorschläge wie sie die Freien Wähler favorisiert haben, lehnt sie als „zu kleinteilig“ ab. Darunter waren “Tiefgarage Baumgartenstraße”, “Tiefgarage Hafnerstrasse” oder Tiefgarage “Kulturzentrum”. Für das Kulturhaus sei laut Höß allerdings ein eigenes Hinweisschild geplant.
„Für uns“, hält Marcus Ernst von den Freien Wählern entgegen, „ist überhaupt kein Name nötig, weil es die einzige Tiefgarage in Holzkirchen ist“. Darüber hinaus halte er den Namen für irreführend, da für ihn das Zentrum der Marktplatz und der Herdergarten seien. „Was uns aber am meisten stört, ist dass gar keine Diskussion über eine Alternative stattfand“, moniert der scheidende Fraktionsvorsitzende an seinem letzten Tag im Amt. „Und es war leider die letzten sechs Jahre so, dass kein Austausch zustande kam“.
Ursprünglicher Artikel vom 9. April:
Auf die neu gebaute Tiefgarage in der Baumgartenstraße-Hafnerstraße ist man in Holzkirchen stolz. Diese sei ein „Zukunftsprojekt“, wie Bürgermeister Josef Höß betont. Der Rathaus-Chef ist sich sicher:„Die Tiefgarage zu bauen war die richtige Entscheidung.“ Doch wie soll die Garage heißen? Auf der gestrigen Sitzung des Orts- und Verkehrsausschusses stand die Namensfindung auf dem Programm – aufgrund der Lage wurde man sich schnell einig.
Etwa ein dreiviertel Jahr hatten die Bauarbeiten der zentral gelegenen Parkgarage an der Baumgartenstraße gedauert, über vier Millionen Euro hatte sie gekostet, im November 2012 war das Bauprojekt fertiggestellt und eröffnet.
Bürgermeister Josef Höß hatte das aufgrund der hohen Kosten nicht ganz unumstrittene Vorhaben stets verteidigt. Auf der gestrigen Sitzung des Orts- und Verkehrsplanungsausschusses legte er Zahlen vor, mit denen er sich bestätigt sah: „Ich würde mich nochmal so entscheiden. Ich glaube sehr an die Zukunft der Garage“, sagte Höß.
Die Garage wird gut angenommen
So war die Parkgarage in diesem Januar stark ausgelastet. Etwa 400 Fahrzeuge nutzen die Möglichkeit, bis zu einer Stunde kostenfrei zu parken. Mehr als 500 blieben bis zu zwei Stunden, knapp 500 bis zu drei Stunden. Höß zeigte sich positiv überrascht, dass die Garage auch von Kurzzeitparkern so gut besucht wird.
Doch auch Langzeitparker nehmen laut Höß` Statistik die Garage gut an. Neben einem Sonderangebot für Lehrer der Grund- und Mittelschule (Montag-Sonntag, 24 h) gibt es auch noch einen Arbeitnehmertarif (Montag-Freitag 12 h, Samstag 7 h). Außerdem können sich private Langzeitparker in die Garage einmieten.
Dabei sind die Zahlen für die zu vergebenen Dauerparkplätze beschränkt, auch wenn diese die Garage aufgrund unterschiedlicher Nutzungszeiten nicht permanent belegen. Zwischen sieben Uhr morgens und 17 Uhr ist die Garage am stärksten ausgelastet.
Eine Alternative zum Herdergarten
Die Hoffnung der Parkgaragen-Befürworter scheint sich also zu bestätigen. Immerhin wurde die Garage mit der Absicht gebaut, die Parkproblematik im Markt lösen. 196 Fahrzeuge haben darin Platz, und das Mitten im Ortszentrum. Die Tiefgarage stellt damit eine Alternative zum oft überfüllten Parkplatz im Herdergarten dar.
Höß betonte, dass der Weg von der neuen Tiefgarage nicht nur für Besucher des Kulturzentrums Oberbräu, sondern auch zu den zentralen Geschäften sehr nahe sei:
Was Besseres hätten wir für den Einzelhandel gar nicht machen können.
Der Ausschuss stimmte ihm weitestgehend zu. So sagte Bernd Weinmann: „Das mit der Parkgarage ist ganz perfekt gelaufen. Diese Zahlen widerlegen den unsinnigen Begriff vom ‚Millionengrab’.“
Dass die Garage sich finanziell kaum selbst tragen wird, war stets ein Argument der Gegner gewesen. Und auch gestern kam der Einwand: „Rentieren wird sie sich trotzdem nie.“ Diese Tatsache nehmen die Gemeinderäte jedoch in Kauf. Die Garage sei „Teil der Daseinsvorsorge“, so Weinmann. Und auch Elisabeth Dasch betonte, dass die Garage zur „Standortqualität“ beitrage.
Ein Name ist schnell gefunden
Obwohl die Tiefgarage inzwischen seit fast eineinhalb Jahren in Betrieb ist, hatte sie bislang noch keinen Namen. Da in Holzkirchen jeder Parkplatz einen Namen hat, soll auch die neue Tiefgarage nicht namenlos bleiben. Die Garage einfach nur „Parkgarage Baumgartenstraße“ zu nennen sei aufgrund der zwei Einfahrten – eine an der Baumgartenstraße, eine an der Hafnerstraße – keine Optimallösung, da dies für Verwirrung sorgen könne, erklärte Höß.
Einig wurde man sich aufgrund der zentralen Lage der Garage jedoch schnell. Diese soll nun „Parkgarage Zentrum“ bzw. „Zentrumsgarage“ heißen. Ganz genau wollte man sich noch nicht festlegen. „Irgendwas mit Zentrum und Parken“, beendete Höß die ‚Taufe’ der Tiefgarage.
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