Wiessees Bürgermeister Peter Höß berichtete den Gästen am Jodschwefelbad über die großen Pläne der Gemeinde und die Herausforderungen, vor denen man sich nun befindet.
Um halb neun Uhr ging es für die Gäste vom Münchner Odeonsplatz Richtung Holzkirchen. Im Bus: an die 20 Konsule und Gesandte aus Serbien, Südafrika, Israel, Kasachstan, Taiwan, Griechenland und Österreich sowie Wirtschaftsrepräsentanten. Nach Holzkirchen traf die Gruppe in Bad Wiessee ein, wo Bürgermeister Peter Höß schon vor dem Jodschwefelbad wartete ‒ an diesem „einmaligen Ort auf der ganzen Welt“, wie Höß es nannte.
Eine so große, zusammenhängende Fläche mit 100.000 Quadratmetern an einem so wunderschönen Ort direkt am See sei wirklich etwas ganz Besonderes, so Höß. „Von hier aus hat sich der Ort entwickelt“, referierte er mit Blick auf die erste Quelle – dem König Ludwig und das Badehaus. Dann folgten Stationen der bewegten Geschichte des Jodschwefelbades. Von der ersten Bohrung durch Adrian Stoop bis zur Gesundheitsreform und der Jetzt-Zeit im Badebetrieb.
Quellschutz entscheidend
Auf gerade mal 10.000 Bäderanwendungen käme man aktuell. Einst waren es einmal 200.000 gewesen. Das sei bitter, so der Bürgermeister. Doch die Ärzte feierten mit ihren Anwendungen große Erfolge. „Das Bad ist gut“, betont Höß. Man brauche halt nur neue Impulse. Dazu redete er über die bekannten Pläne rund um das neue Kurareal. Die ersten Schritte seien bereits getan.
So ist es offenbar gelungen, mit den Eigentümern eine gute Chemie herzustellen und Flächen zu erwerben. „Diese stehen noch unter Wasser, sonst würde ich sie zeigen“, betont Höß. Die Entscheidung, Matteo Thun mit der städtebaulichen Entwicklung des Areals zu beauftragen, sei genau richtig gewesen. Davon ist Höß überzeugt: „Denn damit haben wir Bad Wiessee wieder in den Fokus gerückt“, so Höß weiter.
Am architektonischen Modell, das im Lesesaal des Jodschwefelbades aufgebaut war, sowie bei der Begehung des Lederer-Grundstücks konnte sich die Gruppe von der Detailplanung überzeugen. Währenddessen erklärte Höß einige Punkte näher. In den nächsten Schritten will die Gemeinde demnach den Quellschutz unter Dach und Fach bekommen, Investoren finden sowie in die Ausschreibungen gehen. Auch die Eigentümersituation um das Hotel Lederer müsse noch geklärt werden, macht der Bürgermeister deutlich.
Wenn es nach dem Wiesseer Rathaus-Chef geht, soll bereits in fünf Jahren alles stehen: der Medizinische Bereich, die beiden großen Hotels und das Prachtstück ‒ die geplante Therme. Das Wichtigste sei jedoch, dass die Quellen immer in der Hand der Gemeinde bleiben. Dazu Höß:
„Meine Urgroßeltern haben damals das Grundstück an die Erbauer verkauft. Ich habe jetzt die Chance, das Ganze wieder zurückzuholen. Das macht mich schon stolz!“
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