Der Durst der Stadtwerke München (SWM) nach noch mehr geschützter Bodenfläche für das kostbare Nass ist gewaltig. Neues Ziel der Münchner ist eine Erweiterung des Terrains: Dieses soll sich von Thalham bei Weyarn bis Müller am Baum (B 472) und vom Südhang des Taubenbergs bis Wallenburg an der nördlichen Seite der Kreisstadt Miesbach erstrecken.
Ein Ansinnen, das die Bürgermeister der betroffenen Kommunen veranlasste, sich mit ihrem Landkreisobersten Wolfgang Rzehak zusammenzusetzen, um unter anderem in kleiner Runde über ihre Sorgen zu sprechen.
„Mein Anliegen und das meiner Kollegen ist, dass die vorliegenden Gutachten genauestens geprüft werden, ebenso unsere juristische Stellungnahmen“, erklärt Valleys Bürgermeister Andreas Hallmannsecker die Intention des ersten „Wasser-Treffens“.
Die Pläne der Stadtwerke sind fragwürdig
Schon vor Monaten hatten die Gemeinderäte aus Valley und Warngau jeweils einstimmig eine Stellungnahme von Seiten der Kommune zur geplanten Vergrößerung der Schutzzone abgesegnet. Zusätzlich starteten beide Gemeinden eine Zusammenarbeit mit einer Anwaltskanzlei, um ihre Einwände auf juristisch korrekter Basis geltend zu machen.
Wie fragwürdig der Plan der Stadtwerke sein kann, wird am Beispiel der „Reisach-Quelle“ auf Valleyer Flur deutlich. Dort gibt es keine ausreichende Überdeckung, die Oberflächenwasser filtern könnte. Hallmannsecker erklärt:
Eine Schutzzone ist hier nicht möglich, weil hier nichts schützbar ist.
Nach dem ersten Treffen im Landratsamt betont der Valleyer Rathauschef:
Unser neuer Landrat muss sich gesetzeskonform verhalten, genauso wie wir als Gemeinde.
In diesem Zusammenhang ist die alles entscheidende Frage immer noch nicht geklärt: Sind die „behaupteten Rechte“ der Landeshauptstadt auf das Wasser überhaupt berechtigt?
Die Bewohner in der Wasserschutzzone haben indes mit den restriktiven Einschränken durch die Behörden zu „kämpfen“. Um ein aktuelles Beispiel zu nennen: Die nicht genehmigte Unterkellerung des Obstpressenhäusls in Gotzing (wir berichteten). Ein Vorfall, der auch im Landratsamt für viel Aufmerksamkeit gesorgt haben dürfte und ein Thema, das die Landkreis-Behörde noch lange beschäftigen wird.
Über den Verlauf des Sondierungsgesprächs zeigte sich Hallmannsecker zufrieden: Der neue Landrat habe allem zugestimmt.
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