“Die Zukunft ist schneller da, als wir meinen”

In Teilen von Gmund und Rottach-Egern soll die Breitbandversorgung verbessert werden

Die Enwicklung der nächsten Jahre ist absehbar. Für den Bürger wird die flächendeckende Verfügbarkeit mit breitbandigem Internet immer selbstverständlicher. Vergleichbar mit dem Anschluss an das Kanalwassersystem oder die Versorgung mit einer Telefonleitung.

Deshalb müssen sich die Kommunen langsam ernsthaft Gedanken machen. Und das auch, wenn es eigentlich nicht ihre Aufgabe ist, wie Georg von Preysing gestern anmerkte.

Zeitgleich stand in Gmund und Rottach-Egern das Thema “Schnelles Internet” auf der Tagesordnung der beiden Gemeinderatssitzungen. Und zusammenfassend lässt sich sagen: In beiden Gemeinden ist der Versorgungsgrad prinzipiell gut. Nur wenn es aus den “Zentren” rausgeht, wird es schnell mau.

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Die Problemzonen der beiden Gemeinden? Meistens Bereiche mit wenigen Anwohnern

In Gmund ist das Sorgenkind bekanntermaßen Ostin. Und in Rottach ist es das gesamte hintere Rottachtal, dass “nahezu null versorgt” ist, so Bürgermeister Hafner.

In beiden Sitzungen wurde auch etwas anderes klar: Eine zukunftssichere Versorgung kann nur über die Verlegung von Glasfaserkabeln gewährleistet werden. Funklösungen, wie sie teilweise in Ostin ins Spiel gebracht wurden, werden die langfristigen Anforderungen (50 mbit/s) der EU nicht erfüllen können.

Ansonsten sind beiden Gemeinden aber auf einem komplett unterschiedlichen Erfahrungsstand. In Gmund redet man seit längerer Zeit über die beste Lösung für die noch offenen Bereiche. Moosrain ist angebunden. Und Ostin ist in der Mache. Eine Beratung der Firma IK-T Manstorfer hat man dort auch schon in Anspruch genommen. Jetzt geht es “nur noch” um die Entscheidung für einen Anbieter, der den vielfältigen Bedürfnissen am besten entgegenkommt. Diese wurde zwar gestern vertagt. Spätestens in der März-Sitzung werden die Ostiner aber wissen, worauf sie sich einstellen können.

“Wir haben akut eigentlich keinen Handlungsbedarf”

In Rottach dagegen steht man vergleichsweise am Anfang. Was man hat sind die Ergebnisse der landkreisweiten Breitbanduntersuchung, die die unterversorgten Bereiche der Gemeinde aufzeigen. Aber was die Verantwortlichen genau möchten und vor allem wann, das soll nun die auch schon in Gmund eingesetzte Beratungsfirma klären und einen konkreten Vorschlag erarbeiten.

Darauf einigten sich die Mitglieder nach kurzer Diskussion, in der sich Franz Hafner zu Beginn etwas unentschlossen zeigte:

Wir haben akut eigentlich keinen Handlungsbedarf.

Andere Mitglieder des Gremiums, wie Josef Lang von der CSU, sahen den Bedarf schon eher:

Im Moment mag es vielleicht gehen. Aber die Zukunft ist schneller da, als wir meinen. Und dann haben wir plötzlich große Standortnachteile, weil wir keine optimale Breitbandversorgung haben.

Da die Fördertöpfe des Landes derzeit noch gut gefüllt sind, will man nun in beiden Gemeinden daran arbeiten, die Versorgung weiter zu verbessern.

Aufgrund der unterscheidlichen Anforderungen allerdings nicht gemeinsam, wie der Gmunder Geschäftsleiter Alfons Besel betonte. Dort orientiere man sich in diesem Fall eher an Gemeinden außerhalb des Tals wie Warngau oder Waakirchen, und weniger an Rottach-Egern.

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