D’Kandlerbuam spuin auf

Der Übungsraum in einem Keller in Gmund ist gerade mal so groß, dass die dreiköpfige Band hineinpasst. Der vierte Mann – Sebastian Radler – ist in Südamerika unterwegs. Derweil ist das fröhliche Trio trotzdem gut drauf.

Unter „Akustik, Rock und Reggae mit bayerischem Gesang“ müsste man die Band mit dem ungewöhnlichen Namen suchen, stünde man am CD-Regal. Gerade proben sie „Tegernseer Hell“ – eine Nummer mit Lokalkolorit.

Einmal die Woche wird mindestens geprobt

Die „Kandlerbuam“ – der Bandname geht zurück auf Marcus H. Rosenmüllers Komödie „Wer früher stirbt, ist länger tot“. Als Benedict Dürbeck und Sebastian Roth zusammen mit 1,8 Millionen Kinobesuchern Rosenmüllers Film im Kino sahen, kam Benedict darauf, sein Freund Basti hätte eine nicht wegzuschweigende Ähnlichkeit mit Hauptdarsteller Sebastian Kandler.

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Die elfjährige Hauptfigur, die im Film ein beeindruckendes Sündenregister vorzuweisen hat, prägte die Freunde so sehr, dass Sebastian Roth ab jetzt für Insider nur noch der kleine „Kandlerbua“ war. Weil beide gerne Musik machen, machten sie ihn zum Bandnamen. Das war 2006. Von da an schnappten sich die Jungs ihre Gitarren und machten so manche Geburtstagsfeier im Tal zum Gig. Erste größere Auftritte in Jugendzentren in der Region folgten.

2009 folgte dann das „Must“ für jede Band im Oberland. Die Kandlerbuam spielten beim „acoustic art festival“ in der WeyHalla mit. Eine willkommene Gelegenheit, Bandkollegen wie den Zither Manä, den Keller Steff oder die Oache Brothers kennenzulernen. Schul- und berufsbedingt machten die Jungs eine kurze Pause, bevor sie im Sommer 2012 ihre jetzige Formation fand.

Alles selbst gemacht – gecovert wird nicht

Seitdem sind die Kandlerbuam in der derzeitigen Besetzung zu sehen und zu hören: Basti Roth singt und spielt die Lead-Gitarre, Benedict Dürbeck singt auch und spielt die Akustikgitarre, Dominik Thau sitzt am Schlagzeug und gibt den Takt vor, und Sebastian Radler – gerade in Südamerika – spielt die E-Gitarre. Das Besondere daran – die Jungs haben nach eigenen Aussagen noch nie gecovert. Alles, was sie spielen, ist selbst geschrieben.

Rockmusik leben und zelebrieren sie auf der Bühne. Mit Songs wie „Tegernseer Hell“ oder „Ringdada“ wollen sie die Clubs rocken. Es geht aber auch melancholisch, etwa mit dem Song „Wegfliagn“. Wichtig bei allen Songs sei ihnen der Transfer des bayerischen Heimatgefühls, wie die Jungs erzählen.

Im Sommer die erste CD

Sie selbst erinnern sich gern an ihre schönsten Auftritte. Als es einmal zwanzig Grad minus gehabt hat bei dem Gig in einem Bauwagen und „voll in unsere Instrumente reingeschneit hat“. Oder wie bei dem Konzert für die italienischen Austauschschüler, die zwar „nix verstanden haben von unserem Bairisch, aber trotzdem voll mitgemacht haben“.

Im Sommer wollen die Kandlerbuam ihre erste CD aufnehmen. Wer die Jungs vorher schon live hören will, kommt am 31. Januar ab 19 Uhr zur politischen Diskussion mit anschließendem Konzert in den Otterfinger Jugendtreff „JOinT“ in der Schulstraße 3 (Kiga UG).

Einige Videos und weiter Informationen gibt‘s bei den Kandlerbuam auf Facebook

Noch ein paar Fotos zur Band:

Benedikt ist 24 und verdient sein Geld als Fitnesstrainer

Basti ist 23 und studiert Gesundheitsmanagement

Dominik ist 19 und lernt an der Fachoberschule Holzkirchen

Sebastian ist 18 und macht gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr in Südamerika. Zum ersten Waldfest will er zurück sein

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