Bergwaldoffensive des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Drahthosen für Baumjünglinge

Eine Woche pflanzen und den Bergwald verjüngen: im Bergwald am Schwarzenberg, dem Breitenberg und an der Gindelalm. Und das freiwillig …

Franz Jäger erklärt, worauf es bei der Verpflanzung der jungen Bäume ankommt. Foto: AELF Holzkirchen

Graben, pflanzen, die Baumjünglinge schützen – nur ein paar Aufgaben der Helferinnen und Helfer, die den Bergwald verjüngen wollen. Keimlinge werden mit Draht-Hosen vor Rehen und Gämsen geschützt. Gerade junges Gewächs ist für Wildtiere ein besonderer Leckerbissen. Insgesamt 250 Weißtannen, 150 Fichten, 100 Rotbuchen und 300 Eiben wurden gepflanzt. „Eine baumartenreiche Verjüngung ist besonders wichtig, damit die Bergwälder gut für den Klimawandel gewappnet sind“, erläutert Franz Jäger, Förster.

„Eine baumartenreiche Verjüngung ist besonders wichtig, damit die Bergwälder gut für den Klimawandel gewappnet sind“

Franz Jäger, Förster.

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Nur so können die Schutzwälder langfristig ihre vielfältigen Funktionen erfüllen. Schlucken Bäume doch fleißig CO₂ und senken damit den Kohlenstoffdioxid-Gehalt in der Luft. Dichte Nadelwälder können den Treibhauseffekt verringern. Weil ein gesunder Bergwald auch den Regen speichert und kontrolliert abgibt, schützt er vor Überschwemmungen und Erdrutsch – der Bergwald ist damit der Garant, für unser Tal-Leben.

„Da die Eibe ein besonderer Leckerbissen für unser Wild ist, fehlt sie vielerorts im Bergwald, obwohl sie eine klassische Bergwaldart ist und diesen ökologisch aufwertet“, erklärt Förster Jäger und führt aus, „Um die gepflanzten Eiben sicher aufwachsen zu lassen, haben wir sie mit speziell entwickelten Gebirgsdrahthosen vor möglichem Wildverbiss und Schneebewegungen geschützt“. Warum die Eibe speziell ist? Sie behält im Winter ihre Nadeln, hält also den Schnee ab, bietet Unterschlupf für zahlreiche Insekten, etwa Bienen und Hummeln, die die nektarreichen Blüten der Eibe feiern. Und, sie kann bis zu 1.000 Jahre alt werden, wenn sie nicht im Frühstadium abgeknabbert wird.

Damit die Bäume in den Himmel wachsen, sind angepasste Wildbestände ganz entscheidend, heißt es in der Meldung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Holzkirchen. Zusätzlich neben den Pflanzungen haben die Berggärtner damit drei sogenannte Weiserzäune gebaut, die das Wild ausschließen sollen. Auf 12 mal 12 Meter. „Die Probeflächen, die sich so unter Ausschluss von Schalenwild-Verbiss entwickeln, können dann regelmäßig von Waldbesitzern und Jägern besichtigt und die Verjüngungssituation verglichen werden“, berichtet Henning Rothe, Bergwald-Projektleiter.

Einmal im Jahr organisiert die Bergwaldoffensive des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Holzkirchen, gemeinsam mit dem Bergwaldprojekt e.V eine Projektwoche, die den Lebensraum Berg fördert. Diesmal reisten 17 Bergwaldfreunde aus ganz Deutschland an. Bergwald-Projektleiter Henning Rothe und Bergwald-Förster, Franz Jäger, schulte alle Helferinnen und Helfer im Vorfeld.

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