Seine Familie hatte ihn am Samstag, den 10. Mai, dort vorgefunden. Hoeneß wird seine Haftstrafe in Kürze antreten. Ob er sich dazu in die JVA Landsberg begibt, ist unklar.
Früher waren es Fanbriefe. Am vergangenen Samstag jedoch landete ein Brief der ganz anderen Art im Hoeneßschen Briefkasten auf dem Wiesseer Grundstück. Auf mehreren Seiten drohte der Schreiber Hoeneß “erhebliche Schwierigkeiten” für den bevorstehenden Haftaufenthalt an.
Erpresser droht Gewalt an – und wird selbst gefasst
Laut Polizeimeldung gab der Erpresser an, er habe Einfluss auf den Haftverlauf, egal in welcher bayerischen Justizvollzugsanstalt Hoeneß die Strafe verbüße. Mit einer größeren Geldsumme – im sechsstelligen Bereich – könne man die ganze Sache jedoch umgehen – so der Inhalt des Briefes weiter. Laut dem Das Nachrichtenmagazin Focus beziffert die konkrete Höhe auf 200.000 Euro. Die Drohungen hätten Hand und Fuß gehabt, so ein Sprecher auf Nachfrage. Aus dem Grund habe man sie auch ernst genommen.
Nachdem die Familie Hoeneß sofort die Polizei eingeschaltet und das Schreiben an die Polizeiinspektion Bad Wiessee überreicht hatte, ging man vermeintlich auf die “Schmiergeld-Übergabe” ein. Nahe der Geldübergabestelle in München-Sendling konnte der Tatverdächtige dann gestellt werden.
Gegen 20.45 Uhr nahmen Zivilkräfte der Polizei in München-Sendling einen 50-jährigen Münchner fest. Beim Fluchtversuch mit einem Fahrrad stürzte der Mann. Zur ärztlichen Versorgung wurde er vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert. Nach Polizeiinformationen hat er bei seiner Vernehmung bereits gestanden. Er soll ganz in der Nähe des Übergabeorts in München wohnen.
Nun werden die weiteren Ermittlungen die Staatsanwaltschaft München II und die Kriminalpolizeistation Miesbach, mit Unterstützung von Kriminalbeamten des Polizeipräsidiums München, führen. Die Staatsanwaltschaft stellte Haftantrag wegen versuchter Erpressung. Der Ermittlungsrichter gab dem statt. Der 50-Jährige sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
In welchem Gefängnis wird Hoeneß seine Strafe absitzen?
Uli Hoeneß selber muss wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro ins Gefängnis. Im März wurde der 62-Jährige zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt, die er voraussichtlich Anfang Juni antreten muss.
Aufgrund eines “Tags der offenen Tür” an der Justizvollzugsanstalt Landsberg, bei der Medienverteter die Haftanstalt besuchen konnten, sieht Hoeneß seine Privatsphäre verletzt. Aus dem Grund hat der Fußball-Manager beantragt, in einem anderen Gefängnis seine Strafe antreten zu dürfen.
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