Durchsuchung im Skandalheim in Schliersee

Gestern Vormittag gab es eine erneute Durchsuchung der Seniorenresidenz Schliersee. Doch diesmal waren nicht die bekannten Vorwürfe, Tötungsdelikte oder Körperverletzungen, der Anlass für den Einsatz – ein neuer schlimmer Verdacht steht im Raum.

Alles scheint ruhig: Da war die Durchsuchung der Seniorenresidenz Schliersee durch die Polizei und Beamte des ZKG bereits beendet

Als wäre der Verdacht auf Tötungsdelikte in 18 und Körperverletzung in 88 Fällen noch nicht schockierend genug, stehen die Betreiber der Seniorenresidenz in Schliersee jetzt noch zusätzlich unter dem Verdacht, Abrechnungsbetrug begangen zu haben.

Jedenfalls lieferten die Ermittlungen der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) anscheinend genügend Verdachtsmomente für eine erneute Durchsuchung der Einrichtung des italienischen Unternehmens Sereni Orizzonti.

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Der Einsatz fand, wie BR24 berichtete, gestern Vormittag statt. Aufgrund der pandemischen Lage rückten zwei Staatsanwälte der ZKG und Beamte der Kripo Rosenheim in Schutzleidung an, um die Räumlichkeiten zu durchsuchen und Beweismaterial sicherzustellen.

Erste Ermittlungsergebnisse im Laufe das Tages erwartet

Bei einem Verdacht auf Abrechnungsbetrug geht es darum, ob die mit den Krankenkassen abgerechneten Leistungen auch wirklich erbracht wurden. Sollte es einen konkreten Verdacht gegen eine Einrichtung geben, schaltet sich die ZKG ein, die zu diesem Zweck erst im Herbst 2020 ins Leben gerufen wurde. Oft gestaltet sich der Nachweis krimineller Handlungen im Gesundheitswesen sehr schwierig, weil jeder Einzelfall geprüft werden muss.

Der zuständige Oberstaatsanwalt Richard Findl, Leiter der ZKG in Nürnberg, beschrieb die Durchsuchung gegenüber dem BR aufgrund der Corona-Pandemie als sehr schwierig. Erste Resultate und eine offizielle Stellungnahme kündigt der Oberstaatswalt aber schon für heute an.

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