Seit gut einem Jahr steht fest: Edeka kauft die Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann deutschlandweit auf. Lange war unklar, was mit dem Unternehmen passieren wird. Jetzt steht fest: Alle 16.000 Beschäftigten, darunter 5.500 in Bayern, müssen übernommen werden. Ein Tarifvertrag hält fest, dass die insgesamt 451 Märkte in den kommenden fünf Jahren nur in Eigenregie betrieben werden dürfen. Damit ist eine Veräußerung ausgeschlossen. Eine Sprecherin der Edeka Handelsgesellschaft Südbayern bestätigt auf Nachfrage:
Alle Tengelmann-Standorte, die EDEKA Südbayern übernommen hat, werden zunächst vom Unternehmen selbst betrieben. Alle Mitarbeiter werden übernommen.
Auch Verträge mit Bäckereien und Metzgereien bleiben bestehen. Im Tegernseer Tal sind die Tengelmann-Filialen in Dürnbach, Bad Wiessee und Rottach-Egern von den Veränderungen betroffen. Wie eine Mitarbeiterin im Tengelmann Bad Wiessee auf Nachfrage bestätigt, ist man bereits dabei, nach und nach auf Edeka-Produkte umzustellen und umzuetikettieren.
Die hauseigene „Gut und Günstig“-Marke findet man mittlerweile schon zwischen den gängigen Tengelmann-Angeboten. In Dürnbach sind die insgesamt zehn Festangestellten und acht Aushilfen bereits fleißig am Auszeichnen. Vor allem Obst, Gemüse und Milchprodukte werden hier gerade umetikettiert und teilweise ausgetauscht. „Dies geschieht fließend. Bis spätestens Ende des Jahres soll der Wechsel abgeschlossen sein. Besonderen Wert legen wir neben einem breiten und tiefen Vollsortiment auf Regionalität und Frische“, heißt es von Seiten Edekas. Die beliebte und regionale Marke Naturkind werde es aber nach internen Angaben aus einer Tengelmann-Filiale nicht mehr geben.
Technische Umstellung im Sommer
Die Tengelmann-Filialen im Landkreis Miesbach sollen im Sommer zunächst technisch integriert werden. Das heißt, die Kassen und die Warenwirtschaft werden auf das EDEKA-System umgestellt. „Dies geschieht im Regelfall innerhalb eines Tages, an dem der jeweilige Markt vorübergehend geschlossen ist. Die Termine hierfür sind von Markt zu Markt unterschiedlich“, so die Sprecherin des Unternehmens weiter.
Die nach außen sichtbare Umflaggung der Märkte auf EDEKA-Design und die Anpassung der Ladengestaltung sollen voraussichtlich im Herbst 2017 erfolgen. Auch hier seien die Termine für die einzelnen Märkte unterschiedlich.
Das bedeutet für das Tegernseer Tal, das es künftig in Rottach und Bad Wiessee zwei Edeka-Filialen geben wird. Vergleichbare Angebote bietet nur noch der Konkurrent Rewe, der seit vergangenem Jahr in Gmund angesiedelt ist.
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