Eigentümer sperren sich gegen Regierung

Die flächendeckende Umstellung von Analog- auf Tetrafunk bleibt umstritten. Besonders die dafür notwendigen, oft über 30 Meter hohen Masten sorgen regelmäßig für Ärger in den Gemeinden.

Einer der geplanten Standorte für einen solchen Mast, der Wallberg, ist nun aber wohl so gut wie raus. Denn die Eigentümer weigern sich, den Zufahrtsweg zur Verfügung zu stellen. Jetzt sucht die Regierung von Oberbayern nach Alternativen.

Ob auf dem Wallberg ein zweiter Funkmasten angebracht wird ist noch nicht klar
Ob auf dem Wallberg ein zweiter Funkmast angebracht wird, ist noch unklar.

In vielen Ländern Europas existiert der digitale Tetrafunk bereits. Und auch in Bayern soll der teilweise umstrittene digitale Behördenfunk demnächst den bisherigen analogen Funk, über den unter anderem Feuerwehr und Polizei kommunizieren, ersetzen.

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Die Vorbereitungen zur Umstellung für alle Einsatzkräfte sind in vollem Gange. Das Innenministerium klärt derzeit letzte Standorte für Tetrafunkmasten ab. Derweil werden in den verschiedenen Bezirken Projektgruppen gegründet werden, um unter anderem Polizei und Feuerwehren auf die Umstellung vorzubereiten.

13 BOS-Basisstationen für den Landkreis

„Für den Landkreis Miesbach sind insgesamt 13 BOS-Basisstationen vorgesehen, um die geforderte Funkversorgungsgüte zu gewährleisten“, erklärt Michael Ruhland vom Bayerischen Innenministerium. Hiervon seien derzeit elf Standorte vertraglich gesichert und zwei Basisstationen bereits baulich errichtet.

Derzeit spricht das Innenministerium mit Gemeinden, Grundstücks- und Masteigentümern über Aufstellung und Mitnutzung der Anlagen. Doch das läuft nicht immer ohne Probleme ab. So wurde beispielsweise Kreuth von der Regierung von Oberbayern einfach überstimmt.

Und auch in Rottach und Wiessee ist man von der neuen Technologie noch nicht überzeugt. Allerdings haben die Gemeinden lediglich ein Mitspracherecht, die endgültige Entscheidungsmacht liegt bei der Regierung.

Standort auf dem Wallberg nicht gesichert

Im Tegernseer Tal sind in Kreuth-Stuben, auf der Aueralm und auf dem Wallberg neue Masten geplant. Wie Ruhland jetzt aber mitteilt, lehnen die Grundstückseigentümer der Zuwegungen eine Erweiterung der bestehenden Funkanlage im Bereich der Wallbergbahn-Bergstation ab. Grund dafür ist, dass die Wallbergstraße auf einer Breite von 60 Zentimetern aufgerissen werden müsste, um die notwendigen Stromleitungen zu verlegen.

Rottach hatte bereits vor knapp einem Jahr bemängelt, dass die Almbauernvereinigung als Eigentümer der Straße nicht vorher gefragt wurde. „Für den Fall, dass der Standort auf dem Wallberg nicht realisiert werden kann, werden derzeit Alternativen geprüft“, so Ruhland.

Sollten bis zum Start des Probebetriebs im Oktober 2015 allerdings nicht alle Standorte realisiert sein, müssen die örtlichen Einsatzkräfte möglicherweise auch weiterhin auf den Analogfunk zurückgreifen. Wo genau noch weitere Standorte für die bis zu 33 Meter hohen Masten geplant sind und wie das Ganze weitergeht, möchte das Innenministerium jedoch nur bedingt an die Öffentlichkeit weitergeben. „Sonst hätten Straftäter und Saboteure leichtes Spiel“, erklärt Ruhland ein wenig kryptisch.

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