Ein Beet für Groß und Klein

Im Tegernseer Kindergarten St. Qurinus lernen Kinder was gesunde Ernährung heißt. Weg mit BiFi und Schoki – ab jetzt wissen Kinder, was wirklich gut ist und können das sogar ihren Eltern erklären.

Mehr Bewegungsspaß dank Turnmattenspenden. Die Kinder freut’s. / Quelle: Lenka Li Lilling

“Ich bin ein Naturgarten” hängt an dem Schild der Holzpforte des idyllisch gelegenen Kindergarten St. Quirinus in Tegernsee. Der kleine Metallaufhänger verspricht nicht zu viel – überall wo man hinsieht sprießt und wächst es. Der schmale Weg hoch zum Kindergarten ist gesäumt von Pflanzen, liebevoll gestalteten Mosaiken und Wasser-Trink Oasen, die die Kleinen an heißen Tagen wie heute sanft an das so wichtige, regelmäßige Trinken erinnern sollen.

Selbst pflanzen und gärtnern statt Süßigkeiten

Oben auf dem kleinen Vorplatz vorm Eingang, vis-à-vis vor dem Hochbeet werden wir bereits von der KiGa Leitung Frau Susann Bernhardt erwartet. Sie leitet inzwischen schon seit fünf Jahren den Tegernseer und Bad Wiesseer Standort der Kindergärten St. Quirinus und Maria Himmelfahrt.

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KiGa Leitung Frau Susann Bernhardt hat das ‘Projekt Jolinchen’ rund um Bewegung, Ernährung und Trinken ins Leben gerufen / Quelle: Lenka Li Lilling

Die seit Jahren zunehmende Anzahl an von Zuhause mitgebrachten, ungesunden Snacks der Kinder hat Sie nachdenklich gemacht. Wie kann man gesundes Essen wieder attraktiver machen und den Kindern gute Ernährung spielerisch nahebringen? Durch die Initiative einer Krankenkasse kamen sie auf das neue Projekt Hochbeet, das sich auf die drei Säulen Trinken, Essen und Bewegung stützt. Mit Europaletten und Folie bewaffnet hat sich ein Mitarbeiter, gemeinsam mit den Vorschulkindern in den vergangenen Monaten an den Bau gewagt.

Es wurde gehämmert, geschraubt, genagelt; alles was das Kinderherz begehrt,

so Bernhardt. Die benötigten Erden wurden durch verschiedene Spenden eingesammelt.

Über das Hochbeet im Kindergarten St. Quirinus Tegernsee wacht Jolinchen / Quelle: Lenka Li Lilling

Die kleine aber feine Ernte wird von den Kindern regelmäßig, unter viel Spaß eingefahren und im Kindergartenalltag für allerlei gesunde Snacks verwertet. Schnittlauchbrote, Salat-Schnittchen, Karotten, Kohlrabi, Kartoffeln, sogar Ringelblumen wachsen hier friedlich nebeneinander.

Zusätzlich zur Ernährung wurden sogenannte Trinkoasen errichtet. Verschiedene Wasserstellen und Trinkspender stehen nun überall auf dem Gelände verteilt, sie sollen an das so wichtige Trinken erinnern und dank Wasserverkostung und selbst geschnibbelten Frucht- und Kräuterzusätzen wie Minze oder Apfel, freuen sich die Kleinen immer wieder über neue Geschmäcker beim trinken.

Jolinchen zeigt wie’s geht mit der gesunden Ernährung. / Quelle: Lenka Li Lilling

Eine kleine grüne Figur, die an eine Mischung aus einem Drachen und einer Eidechse erinnert, ist zum Symbol für das Projekt geworden. Jolinchen wacht über das Beet und überall auf dem Gelände finden sich kleine Kinder-Malereien des putzigen Tieres. Die Buchstaben im Namen stehen unter anderem für Themen wie Nachhaltigkeit, Bewegung, Natur und Insekten. Ein Maskottchen mit Tiefgang.

Hier findet der Kita-Alltag draußen statt

Das Kita-Leben findet so viel wie möglich draußen in der wunderschönen Anlage statt. Überall sind Beete mit Kräutern und Pflanzen, dazwischen liegen von den Kindern bemalte Steine, die Marienkäfer oder sonstige beheimatete Tierchen darstellen, es gibt einen Brunnen, eine Wasserstraße, ein Bobby-Car Autorennen-Parkour, Sandkästen und Baumhäuser. Aber auch wenn die Tage im Herbst wieder kürzer werden und alle Kinder wieder viel im Haus sind, darf es an einem ausreichenden Bewegungsangebot nicht fehlen. Gemeinsam mit dem Kinderförderverein Tegernsee, hat der Elternbeirat Geld für die Anschaffung sogenannter Turnbausteine zur Verfügung gestellt. Gerade an Schlechtwettertagen sind die bunten geometrischen Kissen beliebte Mittel zum toben und spielen.

Spaß beim Gärtnern / Quelle: Lenka Li Lilling

Nach dem Rundgang durch die Anlage kommen wir an einem Aushang vorbei, den die Kinder gemeinsam mit ihren Erzieher:innen zum Hochbeet erarbeitet haben. Ein kleines Regelwerk, das zum Beispiel ermahnt immer erst mit den Augen statt mit den Händen zu sehen, regelmäßig zu gießen und Unkraut zu zupfen. Zum Abschluss steht dort: “Wir zeigen das Beet unseren Eltern”, eine tolle Möglichkeit für die Kinder, ihren Eltern zu zeigen, was sie über Ernährung, Trinken und Bewegung gelernt haben und vielleicht ja auch ein guter Anreiz die Snackbox in Zukunft mit weniger Süßigkeiten zu füllen.

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