Der Autor stellte das geplante Buch in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend persönlich vor. Es soll rund 190 Seiten umfassen, DIN A5 groß sein, viele Bilder enthalten und auf zehn Streifzügen durch das Gemeindegebiet Gmund führen. Zwischen Moosrain und Sankt Quirin, Finsterwald und den östlich gelegenen Weilern Schmerold, Waldhof, Eck und Schuß.
Juwelen von Gmund – vereint in einem Buch
Es geht um die Ortsgeschichte und auch um Baugeschichte, erklärte Bürgermeister Alfons Besel (FWG) in der Sitzung. „Wir haben wahre Juwele“, davon ist Besel überzeugt. Und dies zu erkennen, dazu könne das Buch auch beitragen. Eben „mit offenen Augen durch den Ort zu gehen.“
Gemeinsam mit Beni Eisenburg erstellt Klaus Kratzsch das Werk. Während Eisenburg wohl jedermann im Tegernseer Tal ein Begriff sein dürfte, stellte Kratzsch in der Sitzung seine Vita vor: er studierte Kunstgeschichte und war von 1973 bis 2003 Konservator, dann Hauptkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Zudem ist er als Buchautor bereits bekannt.
In dem aktuell entstehenden Buch „Wanderungen durch Gmund“ geht es um Geschichte und Kultur der Gemeinde. Ähnlich wie im Wiesseer Vorläufer soll der Leser in zehn Streifzügen Gmund facettenreich und detailliert kennenlernen. In aufwändiger Recherche und vielen Ortsterminen ist ein vergleichbares Werk wie dem Wiesseer im Begriff zu entstehen.
Gemeinde will das Vorhaben unterstützen
„Eine begehbare Geschichte“ nannte der Autor selbst sein Buch in der Sitzung. Besondere Akzente setze er darauf, dass die Leute von auswärts mit der Bayerischen Oberlandbahn kommen sollen. „90 Prozent der Touren beginnen und enden an einer Station der BOB“, so Kratzsch. Besichtigt und besucht werden erdgeschichtliche Phänomene, Landschaftstopographie, Besiedlungsgeschichte, Zeugnisse der Tegernseer Klosterherrschaft, Kirchen-, Kunst- und Bauernhausgeschichte, die Leistungen bedeutender Gmunder Personen, frühe Industrie- und Tourismusgeschichte, Relikte der NS-Zeit und die neueste Zeit bis zu Sepp Ruf und Ludwig Erhard.
Bürgermeister Besel lobte denn auch das Engagement in einer Zeit, in der zahlreiche Häuser ihre Bestimmung verloren haben, da sich in den vergangenen 20 Jahren sehr viel getan habe. Gmund war einst Urpfarrei und hätte eine ausserordentlich interessante Ortsgeschichte. Da sei es sehr wertvoll, wenn man ein solches Büchlein hätte, das den jetzigen Stand dokumentiere.
Die Mitglieder des Gemeinderates stimmten dann auch dem Beschlussvorschlag zu, dass man das Buch offiziell begrüße und einer Unterstützung positiv gegenüberstehe. Klaus Kratzsch würde sich wünschen, dass die Gemeinde bei der Finanzierung in Vorleistung tritt. Auch Kostenschätzungen stehen im Raum, allerdings noch keine verbindlichen Angebote für den Druck. Über eine konkrete Förderung wird daher zu einem späteren Zeitraum gesondert entschieden.
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