Greithers Planungen sahen ursprünglich eine Erweiterung des Garni Hotels im großen Stil vor. Nun kam die Kehrtwende. Greithers Masterplan liegt erstmal auf Eis.
Im Detail sehen die Baupläne jetzt Folgendes vor: Nur der Ostteil des Hotels wird abgerissen und neu aufgebaut, der Westteil bleibt erhalten. Das Hauptgebäude soll seinen Charakter behalten, wird allerdings um 1,40 Meter bergwärts versetzt. Dabei soll die Firsthöhe von neun Metern bestehen bleiben.
Das Dach soll aus Platzgründen eine ortsunübliche Neigung von 15 Grad bekommen. Den jetzigen Mittelbau wird ein kubischer Bau mit Flachdach ersetzen. Er fällt um 3,40 Meter niedriger aus und wird um fünf Meter zurückversetzt im Vergleich zum jetzigen Bestand. Vom bisher dominanten Westteil wird eine Etage abgetragen, wodurch sich die Höhe um 1,50 Meter reduziert – aus dem Satteldach wird ein Zeltdach. Eine durchgehende Terrasse verbindet alle drei Gebäude. So gerüstet erhält das bisherige Garni Hotel den Status eines Vollhotels.
Tiefgarage muss gebaut werden
Beim strittigen Thema Parkplätze sieht die Planung nun einen Bedarf von 91 Stellplätzen vor. 24 davon sollen durch eine neu geschaffene Tiefgarage entstehen, der Rest kommt durch überirdische Garagen, Carports und Stellplätze zusammen. Dabei handele es sich jedoch um vorläufige Berechnungen, die vom Landratsamt noch geprüft werden müssten, wie die Tegernseer Bauamtsleiterin Bettina Koch erläuterte.
Im Stadtrat war man über die Neuerungen sichtlich erfreut. Bürgermeister Peter Janssen verspricht sich vom neuen Konzept schönere Proportionen. Sein Kollege Norbert Schußmann freute sich über die zukünftige Optik: „Ich finde die Architektur hervorragend.“ Und Andreas Obermüller lobt die neuen Pläne:
Das ist der ganz seltene Fall, wo ein Hotel kleiner und schöner wird. Das wird ein Hotel, für das wir uns nicht schämen müssen.
Greithers ursprünglicher Masterplan ist zwar noch nicht vom Tisch. „Das ist ein komplett anderes Genehmigungsverfahren“, erklärte Bürgermeister Janssen bei der Stadtratssitzung. Wann und ob dieser Plan überhaupt realisiert wird, steht dagegen in den Sternen. Laut Greither spielt dieser für die nahe Zukunft keine Rolle mehr. Einen Baubeginn hat der Hotelbesitzer auch schon im Blick: „Im nächsten Jahr wäre es schön.“
Doch ob die Anwohner mitziehen, darf bezweifelt werden. Nach wie vor steht eine mögliche Klage gegen das Projekt im Raum. Die Anwohner kritisieren, dass „kein schlüssiges Konzept“ vorhanden sei. Die steile und schmale Neureuthstraße sei für das zu erwartende Verkehrsaufkommen schlicht nicht ausgelegt. Auch fürchten die Anwohner, dass sich ihre Wohnqualität durch die steigende Lärmbelastung verschlechtert. Ob die neuen Baupläne daran etwas ändern, werden die nächsten Monate zeigen.
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