Ein Leben ohne Sucht

Das Leben mit einer Sucht ist für Betroffene und Angehörige eine Tortur. Das Erkennen der Sucht, eine Therapie und das abstinent Bleiben sind große Herausforderungen, bei denen die Betroffenen Unterstützung brauchen. Helfen können die regelmäßigen Treffen der Kreuzbundgruppe in Holzkirchen. Sie fördern eine sinnvolle, suchtmittelfreie Lebensgestaltung.

Hier findet jeden Donnerstag das Treffen der Kreuzbundgruppe statt
Hier findet jeden Donnerstag das Treffen der Kreuzbundgruppe statt

Der Kreuzbund ist ein bundesweiter Fachverband, der Suchtkranken und deren Angehörigen Hilfe bietet. Seinen Ursprung hat der Kreuzbund in der katholischen Kirche, denn 1896 gründete ein katholischer Pfarrer den Verband. „Wir sind aber konfessionsfrei“, erklärt der Leiter der Holzkirchner Gruppe, Rüdiger Viertel. Ihr Dachverband sei zwar die Caritas, sie seien aber keine kirchliche, sondern eine soziale Einrichtung.

In Holzkirchen wurde die Kreuzbundgruppe Anfang der 90er Jahre gegründet. Seitdem kümmern sie sich in Holzkirchen um Suchtkranke. Leiter Rüdiger Viertel betont die enge Zusammenarbeit mit der Caritas: „Die Caritas ist für die professionelle Therapie zuständig, wir für davor und danach.“

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Hohe Dunkelziffer bei Suchterkrankungen

Die Zahl der Suchtkranken in und um Holzkirchen ist schwer festzulegen. „Die Dunkelziffer ist hoch“, so Viertel. Viele Betroffene hätten es noch nicht akzeptiert, dass sie ein Problem haben. Wenn man sich mit einem Suchtproblem auseinandersetzen möchte, egal ob selbst betroffen, oder als Angehöriger, ist das Treffen der Kreuzbundgruppe ein erster Schritt. Viertel erklärt:

Zu uns kommen viele vor einer professionellen Therapie. Auch Angehörigen, die Hilfe im Umgang mit Erkrankten brauchen, kann das Treffen helfen.

Ziel der Gruppe ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Sie möchte den Menschen beim Ausstieg helfen, das Leben in der Abstinenz unterstützen, oder im besten Falle schon eine Sucht abwenden können. Fachleute betonen, dass eine dauerhafte Auseinandersetzung mit der Suchtproblemtik für Betroffene sehr wichtig sei – vor allem auch nach einer Therapie. Viertel erklärt: “Wir blicken nicht in die Vergangenheit. Der Ausstieg aus der Abhängigkeit ist die Chance für einen Neuanfang.”

Fördermittel durch Krankenkasse

Der Kreuzbund arbeitet neben der Caritas auch eng mit dem Landratsamt oder beispielsweise dem Jugendzentrum zusammen. Gefährdeten, oder betroffenen Menschen wird das Treffen und die Hilfe des Kreuzbundes angeboten. Finanzielle Förderungen erhält der Verbund über die Krankenkassen. Die Holzkirchner Bürgerstiftung hat mit einer Spende von 500 Euro im vergangenen November der Kreuzbundgruppe eine große Freude bereitet.

“Mit dem Geld haben wir für 100 Euro Fachliteratur besorgt. Den Rest werden wir für einen gruppenstärkenden Ausflug ausgeben”, erzählt Rüdiger Viertel begeistert. Fördermittel seien meist zweckgebunden, Spenden könne man auch einfach mal für die Gruppe ausgeben.

Immer donnerstags trifft sich die Gruppe um 20:00 Uhr im Caritas Haus in der Tegernseer Straße 8 in Holzkirchen. Etwa zehn Personen kommen regelmäßig zu den Treffen. Auch Helfer können immer gebraucht werden. Viertel betont:

Ob nun erfolgreich therapiert, oder beim ersten zögerlichen Schritt auf einen neuen Weg, jeder ist willkommen.

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