Wie die Polizei Holzkirchen auf Anfrage mitteilt, stehen die Beamten derzeit mit den Ausländerämtern in Dresden und Nürnberg in Kontakt. Man wolle in den beiden Städten Gäste der Tauffeier finden, da einige von ihnen möglicherweise an den Ausschreitungen in Otterfing beteiligt gewesen waren. Zusätzlich haben sich seit der Tat Anfang September auch viele Zeugen gemeldet, erklärt Sachbearbeiter Jürgen Daske.
Es haben sich aber zum Glück keine weiteren Verletzten oder Geschädigten gemeldet.
Nun müssen die Beamten erst einmal die Identitäten der Eritreer aus Dresden und Nürnberg klären. Was laut Daske, noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen wird. Unterdessen bleibt der Grund für den Streit und die Eskalation weiter unbekannt. Einer der Beschuldigten Asylbewerber aus Holzkirchen, der bereits öfter negativ aufgefallen war, werde demnächst vernommen. “Wenn wir wissen was er alles getan hat, dann erst können wir entscheiden wie es für ihn straf- oder ausländerrechtlich weitergeht”, sagt Daske.
Da die “Steinewerfer” noch nicht ermittelt wurden, erhofft sich die Polizei von den Eritreern aus Dresden und Nürnberg neue Erkenntnisse.
Ursprünglicher Artikel vom 06. September 2016 mit der Überschrift: „Ein (noch) ungeklärter Fall…“
Am Wochenende eskalierte in Otterfing eine eritreische Tauffeier. Bis zu 20 Personen waren laut Polizei in die Handgreiflichkeiten verwickelt – gingen mit Zaunlatten und Steinen aufeinander los. Was geschah in der Nacht am Sonntag wirklich?
Im Rahmen einer Tauffeier von eritreischen Asylbewerbern im Otterfinger Pfarrheim kam es am Sonntagabend zu einer Auseinandersetzung. Gegen 21:15 Uhr eskalierte laut Polizei der Streit zwischen einigen Gästen einer Tauffeier so heftig, dass die Kontrahenten auf der Straße mit Zaunlatten und Steinen aufeinander losgingen. Dabei wurden zwei Streithähne leicht verletzt. Ein Mann erlitt durch den Schlag mit einem Zaunlatten eine Platzwunde am Kopf. Auch der Rettungswagen musste anrücken. Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Bedrohung sowie Landfriedensbruch.
Polizei benötigt Dolmetscher
Die Eltern des getauften Kindes stammen aus Eritrea und wohnen in einer Unterkunft in der Palnkamer Straße in Otterfing. Zur der Feier luden sie ihre Landsleute aus der Umgebung ein. Was der Grund für die Auseinandersetzung war und wie der Streit entstanden ist, ist den Ermittlern bisher noch unklar. Der Holzkirchner Polizei-Chef Johann Brandhuber erklärt:
Es müssen noch einige Zeugenaussagen gemacht werden – auch von Anwohnern, damit wir genau klären können, wie es zu dem Streit kam und wo er sich ausgetragen hat. Für die Anhörung aller Hauptakteure brauchen wir zudem Dolmetscher und das dauert ein bisschen.
Am Sonntag rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an: zehn Streifen aus Holzkirchen, Bad Wiessee, Miesbach, Geretsried und Bad Aibling waren im Einsatz. Auch ein Hundeführer war vor Ort. Sechs Beteiligte konnte die Polizei fassen. Einer der Beschuldigten, der in Holzkirchen wohnt, ist laut Polizei schon bekannt und bereits mehrmals negativ aufgefallen.
Falle ein Asylbewerber mehrmals negativ auf, müsse man prüfen, wie derjenige sich sonst so verhalte und ob die Negativbeispiele Einzelfällen zuzuschreiben seien, so Holzkirchens zweite Bürgermeisterin Elisabeth Dasch.
Doch um Konflikte zu beruhigen, kann es von einer Verwarnung bis hin zu einer Verlegung in eine andere Unterkunft kommen. Das heißt nicht automatisch, dass wir den Betroffenen für schuldig erklären, sondern geht es in erster Linie darum Konfliktpunkte zu lösen.
Zeugen oder gar Geschädigte von der Auseinandersetzung am Sonntag, werden gebeten sich unter 0 80 24 / 90 740 mit der Polizei Holzkirchen in Verbindung zu setzen.
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