Ein Päckchen Weihnachten aus dem LKW

Weihnachten ist die Zeit der Liebe. Diesen Satz haben sich die Johanniter schon vor über zwei Jahrzehnten zu Herzen genommen: Um Bedürftige in Südosteuropa zu unterstützen, sammeln sie jedes Jahr Päckchen zu Weihnachten und bringen sie zu den Familien. Denn die Situation in manchen Regionen ist schockierend.

Bescherung der Johanniter Weihnachtstrucker für Kinder in Südosteuropa / Quelle: Saskia Rosebrock

Kleine Hütten, Böden aus Lehm, kein fließendes Wasser, keine Toiletten. Das sind die Zustände in Ponorata, Rumänien. Viele Kinder gehen in erster Linie zur Schule, um Zugang zu Wärme und einer ordentlichen Mahlzeit am Tag zu bekommen. Die Familien dort haben allerdings auch eine weitere Motivation, ihre Kinder regelmäßig in die Schule zu schicken: die Päckchen der Johanniter-Weihnachtstrucker. Denn anhand einer Namensliste wird vor Ort darauf geachtet, welche Kinder regelmäßig die Schule besuchen. Sie bekommen dann als kleine Belohnung zu Weihnachten ein Geschenk von den Johannitern.

„Man fährt von der Hauptstraße über den Hügel und ist in einem Ort bei dem man nicht glaubt, dass er in Europa ist”, erzählt Gerhard Bieber von den Johannitern, der schon oft die Roma-Siedlung in Rumänien besucht hat. Auch wenn die Situation in Ponorata einer der Extremfälle ist, im Südosten Europas leidet ein Großteil der Bevölkerung unter den ärmlichen Verhältnissen. Aus diesem Grund haben es sich die Johanniter seit dem Jahr 1993 zur Aufgabe gemacht, die Menschen in Südosteuropa zu unterstützen. Seit 1996 sind sie auch in Tegernsee aktiv.

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Auch Grußkarten dürfen gemalt werden

Das Konzept dahinter ist ganz simpel: bis zum 16. Dezember können freiwillige Teilnehmer ein Päckchen zusammenstellen. Für den Inhalt soll man sich an die offizielle Packliste der Johanniter halten, um Probleme beim Zoll zu vermeiden und gleichwertige Geschenke zu ermöglichen. Das fertig eingepackte Hilfspaket kann daraufhin an die Dienststelle in Kreuth gesendet werden, oder bei Sammelstellen abgegeben werden.

Wer sein Päckchen persönlicher gestalten möchte, kann außerdem einen Weihnachtsgruß beilegen. Die Sprachbarriere ist dabei kein Problem, denn auf die Frage welche Sprache am besten sei, hat Bieber eine ganz einfache Antwort: „Die Sprache die alle verstehen. Am besten echt malen.“

Im letzten Jahr konnten durch diese Aktion über 57.000 Hilfspakete verschenkt werden. Laut Bieber, der dieses Jahr für die Kommunikation zuständig ist, ist das über die letzten Jahre betrachtet eine „auf sehr hohem Niveau gleichbleibende Zahl“. Durch die Beteiligung von immer mehr Bundesländern steigt die Anzahl der Hilfspakete sogar leicht an. Eine Obergrenze gibt es dabei nicht, versichert uns Bieber. Frei nach dem Motto: „Je mehr desto besser!“.

Schubkarren voller Hilfspakete / Quelle: Mani Gutau

Vom 26. Dezember bis Neujahr sollen die gesammelten Geschenke in mehreren LKW-Konvois in die Zielorte Albanien, Bosnien, Bulgarien, Rumänien und die Ukraine gebracht und verteilt werden. Für einen reibungslosen Ablauf sind zum einen die zahlreichen amtlichen und ehrenamtlichen Helfer verantwortlich, die die Geschenke in die Zielregionen liefern und teilweise auch persönlich von Dorf zu Dorf fahren, um die Päckchen an die Familien zu verteilen.

Unterstützt werden die Johanniter zum anderen auch vor Ort von langjährigen Partnerorganisationen. Sie „sind mit den örtlichen Gegebenheiten und der Bevölkerung vertraut. Dabei achten sie genau darauf, dass wirklich diejenigen die Hilfe bekommen, die sie benötigen.“ erzählt Niels van Meerwijk, der Beauftragte dieser Aktion für das Tegernseer Tal.

Auch Schulen aus dem Tegernseer Tal helfen

Doch nicht nur Erwachsene tragen ihren Teil dazu bei, anderen Menschen zu helfen. Die Schüler der Grund- und Mittelschule in Rottach-Egern beispielsweise beladen die LKW mit den Hilfspaketen, und auch viele andere Schulen und Kindergärten nehmen an der Aktion teil und übergeben zahlreiche Päckchen.

Wer sich nun ein Beispiel an den vielen Helferinnen und Helfern nehmen will, kann sich auf der offiziellen Website der Johanniter weiter informieren und mit nur einem Päckchen ein wenig Weihnachtszauber in ein kleines Dorf bringen.

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