Wie jedes Jahr feierten sie den heiligen St. Martin mit bunten Laternen und strahlenden Kinderaugen.
Es ist eine sehr kalte Nacht im Jahre 338. Der Winter ist lang und hart. Viele Menschen sind schon gestorben. Vor den Toren der Stadt Amiens fleht ein armer Mann die vorbeieilenden Menschen um Hilfe an. Er ist nur mit einem Sack bekleidet und droht zu erfrieren. Doch niemand beachtet ihn. Der Legende nach ritt der Heilige St. Martin an diesem Bettler vorbei, teilte seinen Mantel mit dem Schwert und reichte dem frierenden Mann die Hälfte. Damit soll er ihn vor dem sicheren Tod bewahrt haben.
Eine hell erleuchtete Nacht
So beginnt der traditionelle St.-Martins-Zug auch gestern im Kurgarten in Tegernsee. Der Martinstag wird gefeiert zum Gedenken an den Heiligen Martin von Tours. Beim traditionellen St.-Martins-Umzug ziehen Kinder am Abend des 11. November mit ihren Laternen durch den Ort. Begleitet wird der Zug meist von einem auf einem Schimmel sitzenden Reiter, der mit seinem roten Mantel den St. Martin darstellt.
Wenn ich mich an meine Kindergartentage erinnere, hatte ich immer ordentlich Respekt vor der düsteren Gestalt auf dem Pferd. Trotzdem war der Martinstag auch immer ein Highlight. Schon Wochen vorher basteln die Kinder in den Kindergärten ausgefallene und bunte Laternen.
Beim gestrigen Umzug in Tegernsee durften die vielen stolzen Kinder ihre Laternen nun zur Schau stellen. Treffpunkt war der Kurpark am Pavillon. Auch der St. Martin, in diesem Fall eine Frau, ritt traditionell neben dem Umzug her. Nach dem St.-Martins-Spiel zog die Gruppe von rund 250 Menschen singend in den Schmetterlingsgarten, wo im Vorhof des Klosters schon das große Feuer wartete. Nach einem gemeinsamen Gebet teilt die Martinsfrau das Brot und verschenkt es an die Kinder. Eine schöne Tradition, die auch nach Jahrhunderten ihren Reiz nicht verloren hat.
Hier einige Eindrücke vom gestrigen Umzug in Tegernsee:
Alle Bilder von Felix Wolf.
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