Eine „Katastrophe für den Fußball“

Sieben Funktionäre festgenommen, Korruption, wenige Informationen für die Öffentlichkeit und das FBI ermittelt. Der Fußballweltverband FIFA wurde vor einigen Tagen erschüttert. Auch die Vereine vor Ort beschäftigt das Thema. Die Verantwortlichen finden deutliche Worte für die aktuelle Situation.

Macht die FIFA-Afffäre das Image des Fußballs kaputt?
Macht die FIFA-Affäre das Image des Fußballs kaputt?

Hinter dem Weltsport Fußball steckt wahnsinnig viel Geld. Doch was damit passiert, bleibt der Öffentlichkeit teilweise verborgen. Korruptionsvorwürfe gegen die FIFA gab es schon häufig, doch vergangenen Freitag kam der Paukenschlag: Sieben Funktionäre wurden in der Schweiz festgenommen. Es geht um knapp 100 Millionen Euro Bestechungsgelder.

Dennoch wurde das bisherige Oberhaupt, Sepp Blatter, vergangene Woche in seinem Amt als Präsident bestätigt. Dabei wurde er kritisiert und mit Vorwürfen überhäuft. Doch es trat nur ein Gegenkandidat an, und der gab nach der ersten Wahlrunde auf. Also wieder Blatter. Er selbst gibt zu, dass ihm der Verband aus dem Ruder gelaufen sei, doch jetzt wolle er Veränderungen bringen.

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Imageschaden für den Fußball

Die Nachrichten gingen am Wochenende durch die Medien. Daher beschäftigen sich auch die Vereine vor Ort mit dem Thema. Thomas Erler, 1. Vorstand des TSV Bad Wiessee, konnte sich jedoch noch keine klare Meinung bilden: „Die Affäre ist bisher zu undurchsichtig. Es gehen nur unklare Infos an die Öffentlichkeit.“

Auswirkungen auf die Vereine im Tal befürchtet er jedoch nicht. „Der Weltverband FIFA ist einfach zu weit vom Sport Fußball entfernt. Die Vorfälle werden keine Auswirkungen auf die Ortsvereine haben.“ Das Einzige, was Schaden nehme, sei das Image des Sports.

Max Breunig, 1. Vorstand des FC Real Kreuth, sieht das genauso. Er bezeichnet die aktuelle Affäre als „Katastrophe für den Fußball“. So bekomme der Sport immer mehr einen negativen Beigeschmack.

Systemfehler bei der FIFA

Als „unmögliche Situation“ betitelt Marco Senger, Vorstand der Sportfreunde Gmund-Dürnbach, die derzeitige Lage. Er sieht den Fehler im gesamten System der FIFA. „209 Länder, die ein Mitspracherecht haben, sind zu viel.“ Senger fände ein Mitspracherecht nach Anzahl der Aktiven angemessener.

Wenn Überweisungen von mehreren Millionen Dollar getätigt werden, und der Chef weiß nichts davon, dann ist das auf jeden Fall ein Rücktrittsgrund. Das sieht er auch in dem aktuellen Fall so. Senger befürchtet jedoch, dass sich, wie sonst auch, einfach die Wogen glätten und der Fall in Vergessenheit geraten wird.

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