Eine Piazza für Bad Wiessee

Wiessee soll schöner werden. Das sieht jedenfalls der Gemeinderat so. Der Arbeitskreis Ortsmitte hat Ideen gesammelt. Städteplaner Eberhard von Angerer stellte jetzt die Pläne für den Lindenplatz vor. Eine bessere Verkehrssituation soll dabei mit einem Ort zum Verweilen einhergehen.

Hier eine erste Skizze der Straßenführung am Lindenplatz mit den Querungshilfen /Quelle: Eberhard von Angerer
Hier eine erste Skizze der Straßenführung am Lindenplatz mit den Querungshilfen /Quelle: Eberhard von Angerer

Plätscherndes Wasser, lachende Kinder, ein schönes schattiges Plätzchen auf einer Bank direkt unter den Bäumen zwischen schön angelegten Blumenbeeten und ein gutes Buch. Eine Art „Piazza“ zum Verweilen im Wiesseer Ortskern. Klingt wie ein schöner Traum? Ganz und gar nicht – denn genau das plant die Gemeinde aktuell rund um den Lindenplatz.

Bereits im November vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat gemeinsam mit Städteplaner Eberhard von Angerer die Aufnahme in das Städteförderungsprogramm beantragt. Damals wurden Kosten in Höhe von rund 800.000 Euro für die Neugestaltung des Lindenplatzes und eine Verschönerung des Geländes rund um den Zeiselbach veranschlagt.

Anzeige

Von Angerer rechnet mit einer Kostenübernahme von rund 60 Prozent durch die Regierung von Oberbayern. Bürgermeister Peter Höß fasste in der gestrigen Sitzung das Anliegen der Gemeinde zusammen:

Wir haben den Wunsch, die Verkehrssituation im Ortszentrum zu verbessern. Die Zebrastreifen führen derzeit zu Staus bis zum Ortsende und darüber hinaus.

Die Pläne von Eberhard von Angerer umfassen die Straßenführung von der Einfahrt zum Dourdanplatz bis zur Einmündung der Freihausstraße. Geplant ist eine langgezogene Gruppierung von Querungsinseln, die den Verkehr verlangsamen und gleichzeitig im Fluss halten sollen. Als Vergleich führt von Angerer die gelungene Lösung im Tegernseer Ortskern rund um das Rathaus an.

Dabei sollen die Bushaltestellen auf beiden Seiten mit der Einfahrt zum Dourdanplatz sowie mit der Einfahrt zur Freihausstraße abschließen. Die aktuell bestehenden Zebrastreifen würden nach von Angerers Planung komplett wegfallen. Die Fußgänger könnten die Straße mit Hilfe der Inseln überqueren. Die Inseln sollen begrünt und bepflanzt am Ende ein schönes Straßenbild ergeben. Auch eine Linksabbiegespur in Richtung Freihausstraße soll es künftig geben.

Außerdem hatte auch der Behindertenbeauftragte des Landkreises, Anton Grafwallner, ein Wörtchen mitzureden. Eine Ampelschaltung anstelle des Zebrastreifens an der Einmündung zur Freihausstraße soll es vor allem sehbehinderten Menschen ermöglichen, die Hauptstraße ohne Gefahr zu passieren.

Ein Ort zum Verweilen

So viel zur neuen Straßenführung. In die Planung eingeschlossen ist außerdem der Platz vor der Bäckerei Hauser, der derzeit von einem großen Brunnen vereinnahmt wird. Geplant ist ein kleinerer und aktiver Brunnen. „Der Brunnen soll möglichst naturnah sein“, erklärt von Angerer sein Vorhaben.

Ein Steg am Brunnen soll die Verbindung zum See schaffen. Rundherum sind Bepflanzungen und große Sitzflächen angedacht, die zum Verweilen einladen. Eine Baumgruppe mit Rundbänken um die Stämme soll das Bild abrunden.

Auch die Bäckerei Hauser würde vom Umbau profitieren und denkt über eine Erweiterung der Sitzmöglichkeiten im Außenbereich nach. Die Parkplätze, die sich derzeit vor dem Haus befinden, sollen erweitert werden. Der Fußweg führt dann oberhalb der Parkbuchten direkt auf den Platz.

So sieht von Angerers erster Entwurf der Neugestaltung des Ortszentrums in Wiessee aus / Quelle: Eberhard von Angerer
So sieht von Angerers erster Entwurf der Neugestaltung des Ortszentrums in Wiessee aus / Quelle: Eberhard von Angerer

Abgerundet werden soll das neue Bild des Ortskerns durch ein besonderes Licht. „Mit modernen Lichttechniken kann man viel machen. Zum Beispiel kann man nachts nur die Hausfassaden beleuchten“, meint von Angerer. Die Gemeinderäte zeigten sich fast durchweg begeistert von den Vorschlägen des Städteplaners. Einzig Beate Meister hegte Zweifel, ob ein Brunnen wirklich nötig sei.

Am 13. August kann von Angerer das Konzept, das vom Gemeinderat als gut befunden wurde, der Regierung von Oberbayern vorstellen. Wenn alle Anträge reibungslos über die Bühne gehen, könne laut von Angerers Planung schon im Frühjahr des kommenden Jahres mit den Bauarbeiten begonnen werden.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner