Die Gmunder Dorfmusikanten bescherten den Zuhörern im Neureuthersaal bei ihrem Neujahrskonzert am vergangenen Dienstag einen großartigen Abend. Mit einem Repertoire vom „Bayrischen Defiliermarsch“ bis zum „Kalif von Bagdad“ überzeugten die 32 Musiker und stellten ihr musikalisches Können und ihr authentisches Gefühl für Blasmusik unter Beweis.
Mit dem mitreißenden „Königsmarsch“ entführten die Musiker gleich zu Beginn die Zuhörer in die Welt der Bläserklänge. Bevor man sich nach dem Marsch auf Bierzeltstimmung einstellen hätte können, riss der Chef das Ruder rum und zeigte mit der Darbietung der Ouvertüre der Oper „Der Kalif von Bagdad“ was in der Kapelle steckt. Dirigent Helmut Schilling hat ein Gespür für verschiedenste Genres. Seit September 2015 leitet er die Gmunder Dorfmusikanten und feierte mit dem Neujahrskonzert seinen Einstand.
Ein Abend am Tegernsee
Viel Gefühl bewiesen die Musiker und ihr Dirigent beim Walzer „Ein Abend am Meer“ des Komponisten Vaclav Vackar. „Schöner ist da nur ein Abend am Tegernsee“, scherzte Georg Bauer, der Ansager. Und wenn man das eindringliche Stück dann so hörte, schwelgte man in Erinnerungen an den ein oder anderen lauen Abend des vergangenen Sommers.
Keine einzige Minute Langeweile schlich sich in die funktionierende Auswahl der Stücke. Eine flotte Konzertpolka offenbarte die herausragenden solistischen Fähigkeiten in den eigenen Riegen der Gmunder Musiker. Die drei Klarinetter (Christina Kölbl, Regina Schmidbauer und Werner Schmidbauer) meisterten die anspruchsvolle “Dudelsackpolka” mit Bravour.
Neben Blasmusik auch Bigbandsounds
Dass die Gmunder Dorfmusikanten nicht nur Könner der bayrischen Blasmusik sind, hörte man bei den modernen Jazz- und Swingstücken im zweiten Teil. Mit Saxophonen und schmissiger Percussion brachten sie das Publikum ins Wippen. „Playing Trombones“, eine heiße Nummer für drei Posaunen, (Georg Hörth, Tom Hartmansegger und Peter Desl) machte den Abend zu einem bunten Hörerlebnis.
Nicht zuletzt durch Ansager Georg Bauer. Er begleitete das Programm mit amüsanten Witzen, Gedichten und Anekdoten. Mit seinem rustikalen Charme nahm er das Publikum voll und ganz ein und sorgte für gute Stimmung. Vor allem mit seiner Übersetzung des Titels “Playing Trombones” hatte er die Lacher auf seiner Seite: „Playing Trombones heißt so viel wie Spielende Trombosen.“
Auszeichnungen und großzügige Spende
Neben der guten Musik und den unterhaltsamen Anekdoten, gab es auch noch Ehrungen für einige Mitglieder. Vorstand Johann Schmid überreichte gemeinsam mit Thomas Brunner, stellvertretender Bezirksleiter des Bezirksmusikverbands, Auszeichnungen für langjährige Mitglieder, oder bestandene Leistunsgabzeichen.
Großen Beifall erntete auch der Präsident des Rotary Clubs, Hans-Joachim Schütz. Er verkündete am Abend stolz eine großzügige Spende für die Dorfmusikanten bereitstellen zu können. 5000 Euro spendet der Rotary Club an den Musikverein. Er wünsche sich, dass es in die Jugendarbeit gesteckt werde.
Auch Vorstand Johann Schmid setzt sich für die Nachwuchsarbeit ein. Er appellierte an alle die möchten, mitzuspielen oder ein Instrument zu erlernen, damit die Gmunder Dorfmusikanten in Zukunft weiter florieren können. Einzig allein die durchgehende gastronomische Bewirtung störte die gelungene Veranstaltung der Gmunder Dorfmusikanten ein wenig.
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