Eiskalt zurückgelassen

Zugfahren bei Minusgraden ist nie lustig – ganz besonders nicht in den frühen Morgenstunden. Bitterkalt erwischte es heute rund 60 BOB-Fahrgäste auf dem Weg vom Tegernseer Tal nach München. Sie wurden am Bahnsteig in Schaftlach zurückgelassen.

Nicht gewartet, einfach losgefahren: Weil die BOB in Schaftlach nicht auf die Fahrgäste aus dem SEV wartete, hieß das lange Wartezeiten bei Minusgraden und Schnee / Archivbild

Heute Morgen um 07:01 Uhr sollte die Bayerische Oberlandbahn planmäßig von Tegernsee nach München fahren. Doch aufgrund “einer Betriebsstörung” fiel der Zug aus und die Fahrgäste mussten auf den Schienenersatzverkehr ausweichen, der sie nach Schaftlach fuhr. Von da aus sollte es wie gewohnt mit der BOB nach München weitergehen. Doch wie ein betroffener Fahrgast berichtet, hatte es der Zug der BOB in Schaftlach wohl etwas zu eilig:

Die BOB ließ den Lenggrieser Teil nach München planmäßig abfahren, obwohl der Bus aus Gmund noch gar nicht da war. So standen circa 60 Leute bei minus fünf Grad und Schnee in Schaftlach und mussten auf den nächsten Zug warten. Das ist bei dem Wetter gefühlt Körperverletzung!

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Auch auf der Webseite der BOB macht das Unternehmen auf mehrere Verspätungen zwischen Schaftlach und Tegernsee sowie im gesamten Netz München, Holzkirchen, Lenggries und Bayrischzell aufmerksam.

Erst vor zwei Wochen ließ Fabian Amini, Technischer Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn GmbH verlauten: “Wir fühlen uns gut gewappnet für den Winter, auch dank der sehr guten Vorbereitung durch unsere Lenggrieser Werkstatt, die die regelmäßigen Wartungsarbeiten an den BOB-Zügen bereits im November durch Winterwartungen ergänzt hat”. Und doch gibt es jetzt Ausfälle, Verspätungen und wütende Fahrgäste.

BOB räumt Fehler ein

Wie der Pressesprecher der Bayerischen Oberlandbahn Christopher Raabe erklärt, sei es heute morgen “witterungsbedingt” zu den genannten Verspätungen gekommen. Außerdem gab es zwei Störungen bei Triebfahrzeugen, die wiederum Verspätungen im weiteren Fahrplan nach sich zogen. Zu dem Vorfall in Schaftlach erklärt Raabe:

Es war tatsächlich so, dass der Zug in Schaftlach nicht auf den Bus gewartet hat, obwohl er dies hätte tun sollen. Es tut uns sehr leid, dass die Fahrgäste bei den aktuellen Temperaturen warten mussten. Das ist absolut nicht in unserem Sinne. Es laufen bereits Gespräche zwischen der Geschäftsführung, dem Busbetreiber und den Transportleitungen, um solch einen Fall in Zukunft zu vermeiden.

Die Lokführer der BOB wären angehalten, pünktlich zu fahren. Aber natürlich müsse – vor allem im Winter – im Sinn der Fahrgäste gehandelt werden, so Raabe abschließend. Aktuell habe sich der Betrieb wieder normalisiert, was besonders im Hinblick auf den nahenden Schüleransturm gegen 13 Uhr wichtig ist.

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