Seit August vergangenen Jahres ist es ruhiger geworden, um den neu eröffneten Pferdepark in Hartpenning. Der Hof habe zwar noch ganz normal geöffnet – den Pferdepark aber habe er schließen müssen, bestätigt Betreiber Egon Kaiser im Herbst letzten Jahres. Grund dafür waren nicht erfüllte Auflagen des Landratsamts.
Erst Ende Juli hatte Kaiser seinen Traum von einer Art Freizeitpark für pferdenarrische Kinder erfüllt. Doch er scheint sich auch weiterhin nicht an die Abmachungen gehalten zu haben. Schon vor der Eröffnung hatte er mit vehementem Widerstand aus dem Ort zu kämpfen. Die Nachbarn hatten Angst vor zu viel Durchfahrtsverkehr und Ausflüglern.
Zahlreiche Rückbauten nötig
Für das Landratsamt war schnell klar – wenn Kaiser die Auflagen nicht innerhalb der nächsten Wochen erfüllt, droht Bußgeld oder die Schließung. Auflagen waren unter anderem die Reduzierung von Hinweisschildern, der Rückbau des Parkplatzes und die Entfernung des Wohnwagens, sobald das Betriebsleiterhaus fertiggestellt ist.
Außerdem ist der Spielplatz im Osten des Geländes nicht zulässig, Kutschfahrten dürfen nur im Rahmen des Lehrbetriebs angeboten werden und auch der Streichelzoo darf kein offizielles Angebot des Pferdeparks sein. Der Pressesprecher des Landratsamts Birger Nemitz betont auf Nachfrage erneut: “Weder mit der Marktgemeinde Holzkirchen noch mit dem Landratsamt Miesbach sind hier Absprachen getroffen worden, die die Errichtung eines Freizeitparkes vorsehen.”
Mittlerweile ist Kaiser wieder aktiv geworden. In der gestrigen Bauausschusssitzung wurde ein neuer Antrag für den Neubau eines Parkplatzes mit 28 Stellplätzen, eines Spiel- und Lernplatzes und eines Fallkissens beantragt. Ob es sich hierbei um neue Bauvorhaben handelt, oder die alten im Nachgang beantragt wurden, sei nicht klar, erklärt Bürgermeister Olaf von Löwis gegenüber dem Merkur. Auch diesmal hatte Kaiser kein Glück. Wie der Leiter des Bauamts Josef Walser erklärt, wird das Projekt so nicht zustande kommen. Der Bauausschuss habe Bedenken, dass sich die Maßnahmen nicht in die Umgebung einfügen. Walser weiter:
In gemeindlichen Einvernehmen wurde der Antrag nicht befürwortet.
Der Bauantrag werde jetzt an das Landratsamt weitergegeben. Sollte die Fachbehörde den Antrag anders beurteilen, wird die Gemeinde nachträglich ihr Einverständnis erteilen müssen. Somit muss sich Kaiser wie es aussieht weiterhin mit dem normalen Pferdebetrieb zufrieden geben. So erklärt Pressesprecher Nemitz:
Das Unternehmen hat eine Privilegierung als landwirtschaftlicher Betrieb, also als Gestüt, als Pferdezucht und für die Unterbringung von Pensionspferden. Dies ist alles genehmigt. Ein Reitbetrieb mit Reitstunden und Kutschfahrten ist auch möglich, sofern dies nicht im Vordergrund steht.
Auch eine Verpflegung der Reiterinnen und Reiter in einem Art Stüberl sei möglich, eine generelle Gastronomie nicht.
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