Viele, vor allem Familien, warten sehnlichst darauf. Seit Mai letzten Jahres sind die Siebenhütten-Almen geschlossen. Jetzt fängt der Neubau an.
Wanderer, die vom Alten Bad hoch zur Siebenhütten-Alm laufen, sehen es schon von weitem. Das Areal ist mit einem Bauzaun eingefasst, zeigt allen: Hier wird bald gebaut. Das alte Gebäude war nach Meinung der Experten und des Gemeinderats nicht mehr sanierbar. Josef Bogner, der Pächter, schrieb dazu in einer Pressemitteilung: “Gravierende Umbauten wären nötig gewesen, um den Betrieb für Mitarbeiter und Gäste aufrechtzuerhalten. Diese wären sowohl mit dem Denkmalschutz als auch mit der ehrwürdigen, geschichtsträchtigen Hütte nicht in Einklang gewesen zu bringen.”
Transparent, zügig und nachhaltig
Kreisbaumeister Christian Boiger ist von Anfang eng in die Planungen für den Neubau eingebunden worden. Transparent und für die hiesigen Verhältnisse sehr zügig wurde die Errichtung einer neuen Hütte geprüft und genehmigt.
Die Baugenehmigung für einen Neubau in Anlehnung an das bestehende Denkmalensemble ist Ende Juli bei der Betreiberfamilie Bogner aus Rottach-Egern eingegangen. Die einst dort bestehenden vier Almgebäude sollen durch eine neue Hütte ergänzt werden, um dort eine “zeitgemäße Gastronomie”, wie es so schön heißt, unterzubringen. Sepp Bogner dazu: “Baubeginn ist noch im August, damit wir so zügig als möglich vorankommen und nächstes Jahr den Betrieb wieder aufnehmen können.” Ein enger Zeitplan. Dort hinten kann es früh herunterschneien und Bauarbeiten schnell aufhalten. Bogner hatte noch im März gehofft, im Spätsommer oder Herbst wenigstens einen Probebetrieb anzubieten. Das ist hinfällig. Dennoch freut er sich, dass es jetzt losgeht:
“Während der 1. Bauphase (Aushub, Keller- und Betonarbeiten, Hüttenbau), muss auf der unteren Forststraße mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen gerechnet werden, dazu bitten wir um Verständnis”, sagt der Gastronom aus Rottach-Egern und Betreiber des Voitlhofs.
Bauherr ist der Pächter allerdings nicht. Siebenhütten gehört dem Herzoglichen Haus, die hier als “Familiengesellschaft Wildbad Kreuth” firmiert. Was Insidern auffällt: Hier wurde ein Bauprojekt in einer äußerst sensiblen Stelle mit allen Beteiligten offen und weitsichtig durchgeführt. Sowohl ein strenger, aber dennoch wohlwollender Gemeinderat, als auch die Behörde haben Pächter und Besitzer dabei geholfen, dieses Projekt im Außenbereich zu stemmen.
Siebenhütten wird kein Trüffelpizza-Tamtam anbieten. Es wird ein normaler Platz für normale Leute werden. Und spätestens im nächsten Jahr werden wir wieder Familien am nahen Fluss spielend, erschöpfte Wanderer, an der Sonnenseite der Hütte lehnend, sehen können. Eine für alle Beteiligten, inklusive der dortigen Natur, gewinnbringende Situation. Ein Lehrstück für andere Gemeinden im Tal …
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