Das Ende naht

Es geht vorwärts mit der Geothermie. Ein Jahr nach Bohrbeginn steht das Projekt jetzt kurz vor dem entscheidenden Abschnitt, in dem das Thermalwasser erwartet wird. Toppt oder floppt Holzkirchens Großprojekt? 

Während der Bohrarbeiten der vierten Sektion Im Januar: Dampf aus der in der Tiefe aufgeheizten Bohrspülung steigt in den eiskalten Nachthimmel (Bild: Erdwerk GmbH)

In der vergangenen Woche wurde der vierte Abschnitt der zweiten Geothermiebohrung abgeschlossen. Jetzt steht die Bohrung unmittelbar oberhalb des sogenannten Malms, jener geologischen Schicht, in der das Thermalwasser erwartet wird.

Nachdem man die problematische dritte Sektion nach mehreren Komplikationen fertigstellen konnte, war der vierte Abschnitt ebenfalls nicht einfach zu bewältigen. Die eisige Kälte und schwierige bohrtechnische Verhältnisse, hatten die Bohrmannschaft und alle Beteiligten nochmals vor große Herausforderungen gestellt.

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Jetzt wird’s spannend

Doch Ende der Woche stand fest: Es sind 4.945 Meter Bohrstrecke – wegen des abgelenkten Verlaufs rund 4.600 Meter vertikale Tiefe – erreicht. Auch die stählernen Futterrohre mit einem Durchmesser von knapp 18 Zentimetern sind erfolgreich eingebaut und einzementiert.

Damit wird es nun spannend, denn die fünfte und letzte Sektion, die im Thermalwasser führenden Malm verläuft, steht bevor. Sie wird zeigen, ob die Bohrung „Thermal 2“ fündig ist und ausreichend viel Thermalwasser in der erwarteten Temperatur liefern wird. Aus der ersten Bohrung stehen rund 60 Liter pro Sekunde mit einer Temperatur von mehr als 140 Grad zur Verfügung.

Ein Jahr nach Bohrbeginn

In den nächsten Tagen laufen noch einige Nacharbeiten im Bohrloch und Umbaumaßnahmen an der Bohranlage, ehe mit dem fünften und letzten Bohrabschnitt begonnen wird. Diese Sektion wird die gesamte Bohrstrecke bis auf circa 6.000 Meter verlängern und in eine vertikale Tiefe von rund 5.000 Metern führen. Damit das Thermalwasser ins Bohrloch hineinströmen kann, wird dieser Bohrabschnitt lediglich mit gelochten Futterrohren ausgekleidet und nicht zementiert.

Gut ein Jahr nach dem Bohrbeginn in der Alten Au, der am 27. Januar 2016 stattfand, steht das Projekt damit vor der entscheidenden Etappe. Für die noch anstehenden Bohrarbeiten im Malm wird ein Zeitraum von etwa zwei Wochen veranschlagt. Anschließend werden Pumptests durchgeführt, anhand derer man endgültig sagen kann, ob die Geothermie nun toppt oder floppt.

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