Wieder Neuschnee in den Bergen

Erneut steht uns im Tegernseer Tal am kommenden Wochenende ein markanter Kaltluftvorstoß bevor, dieses Mal passend zu den Eisheiligen, die vom 11. bis 15. Mai daherkommen. Und das bedeutet vor allem für die Berge eine Packung Neuschnee.

Die Rottachfälle führen derzeit viel Schmelzwasser, da im Bereich der Sutten noch der Neuschnee vom letzten Wochenende dahinschmilzt / Quelle: Hans Wildermuth

Laut TS-Wetterfrosch Hans Wildermuth aus Schaftlach haben wir es am heutigen Freitag und Samstag noch mit einer mäßig temperierten Luftmasse vom mittleren Atlantik zu tun. Diese ist feucht und relativ kühl. Und es treten immer wieder Schauer und Gewitter auf, besonders am morgigen Samstag und dann besonders heftig nachmittags, wenn eine erste Kaltfront durchzieht.

Sollte sich mal kurz die Sonne sehen lassen, so kann die Temperatur aufgrund der starken Einstrahlung schnell ansteigen, vielleicht kurz bis 20 Grad, mehr ist aber nicht drin, es wird eher darunter bleiben.

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Wie am letzten Wochenende, so Wildermuth weiter, erreicht uns in der Nacht auf Sonntag noch kältere Luft aus Nordwesten. Das macht den Sonntag zu einem beispielhaften Schlechtwettertag. Es regnet häufig, auch der Alpenstau bildet sich wieder aus und da im Laufe des Tages immer kältere Luft herangeführt wird, sinkt auch die Schneefallgrenze ab.

Ob es dieses Mal auch mit Schneefall bis in die Täler reicht, ist noch unsicher, es kommt aber bei Starkniederschlag knapp hin und man sollte darauf gefasst sein. Auf jeden Fall gibt es auf den Bergen ab 1100 Metern Höhe wieder eine Packung Neuschnee. Die Temperatur liegt maximal bei um 5 Grad herum, im Dauerregen auch niedriger.

Musikanten an der Lukas Alm am vergangenen Sonntag / Quelle: Klaus Wiendl

Montag und Dienstag werden wir im Oberland allgemein von der polaren Kaltluft beherrscht, welche aus Norden, später aus Nordosten gegen die Alpen strömt. Die Sonne kocht diese Kaltluft zwar auf wenn sie mal kurz raus kommt, doch bilden sich schnell Schauer, teilweise mit Graupel bis ganz herab. Die Luft kann sich auf nicht mal 10 Grad erwärmen. Auf den Bergen fällt immer wieder Schnee.

In der kommenden Woche soll laut Wildermuth dann auch wieder der Einfluß eines Hochdruckgebietes über der Nordsee steigen. Allerdings blieben wir auch in dem Fall auf der kalten Seite des Gebildes, womit die Zufuhr wärmerer Luftmassen leider verhindert wird. Trotzdem dürfte es im Verlauf der Woche zu einem langsamen Temperaturanstieg kommen und auch die Regenschauer werden seltener und beschränken sich auf die Berge.

Und wie geht es weiter?

Die Eisheiligen sind klimatologisch besonders charakterisiert durch Nachtfrost, der bei fortgeschrittener Vegetation Schaden anrichten kann. Dies kann aber in der einströmenden wolkenreichen Polarluft nur bei wolkenarmen Nächten auftreten, wenn sich die Luft zusätzlich durch Abstrahlung weiter abkühlen kann. Aus aktueller Sicht ist das vielleicht in der Nacht auf Dienstag möglich, also Vorsicht mit den Geranien.

Zum nächsten Wochenende scheint sich dann aus Südwesten wärmere Luft ins Oberland aufzumachen, allerdings getrieben durch ein sich aus Frankreich näherndes Tiefdruckgebiet. Das könnte Freitag und Samstag zu den schönsten Tagen der Woche machen mit bis um 20 Grad, bei Föhnunterstützung auch darüber.

Danach bekommen wir wieder Tiefdruckeinfluß, also wieder nichts mit längerem Schönwetter. Immerhin wird die Temperatur dann bei für die Jahreszeit üblichen Werten liegen.

Und irgendwann, so Wildermuth abschließend, wird er bestimmt kommen, der Sommer und dann mit Macht, wie schon manche Meteorologen gewagt haben zu verkünden, allerdings im negativen Sinne bezüglich Trockenheit und Waldbrandgefahr. “Seien wir also froh über die sich speichernde Feuchte und die Kälte setzt auch dem Borkenkäfer zu, der sich sonst über das massenhaft herumliegende Bruchholz hermachen würde.”

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