Gerade in den letzten Monaten konnte man in Holzkirchen das traurige Phänomen des Geschäfte-Sterbens beobachten. Nach Ella Young Fashion und dem Schuhhaus Linse, schloss auch der Juwelier Ernst seine Türen. Doch jetzt tut sich was im Ort: Am Samstag öffnete DressCode, die neue Modeboutique in der Tegernseer Straße, ihre Pforten.
Die beiden Inhaberinnen Natalie und Tamara Fischhaber feierten mit Freunden, Bekannten und Kunden die Eröffnung mit Prosecco, Punsch, selbstgebackenen Muffins und kleinen Häppchen. “Die Eröffnung ist ein voller Erfolg”, strahlt Tamara, “seit heute Morgen ist der Laden total voll und die Damen schauen sich neugierig um und sind auch schon fleißig am shoppen”.
Die beiden Schwestern wollen dem bedauerlichem Geschäfte-Sterben in Holzkirchen positiv entgegen treten. “Wir möchten frischen Wind reinbringen, jeder jammert über die leeren Geschäfte im Ort, aber keiner macht etwas. Wenn sich keiner mehr traut, wird Holzkirchen bald langweilig”, glaubt Tamara, die gegenüber der neuen Modeboutique auch schon ihr eigenes Nagelstudio betreibt.
Wird die Tegernseer Straße Holzkirchens neue Flaniermeile?
Kritik üben die beiden jungen Frauen auch an der Auswahl der Geschäfte. “Alle guten Standorte in der Ortsmitte werden mit Versicherungen oder Immobiliengeschäften belegt. Es gibt keine richtige Flaniermeile in Holzkirchen. Dabei bietet sich die Tegernseer Straße perfekt an. Es gibt ein Solarium, das Nagelstudio und jetzt noch DressCode. Sozusagen die optimale Wellness- und Flaniermeile für Holzkirchen”, meint Natalie.
Die beiden Schwestern ergänzen sich perfekt und haben von der Bestellung der Ware, bis hin zur Einrichtung im Laden alles zusammen gemacht. Im Hintergrund hat die ganze Familie mitgeholfen: “Unsere Männer haben uns mit ihrem handwerklichem Können unterstützt und unsere Mutter hat fleißig Flyer verteilt und Muffins für die Eröffnung gebacken. Ohne diese Hilfe wäre das alles gar nicht so möglich gewesen, wie es jetzt ist”, betonen die zwei Schwestern.
Mit ihrer neuen Modeboutique wollen sich die zwei Inhaberinnen auch verstärkt für den lokalen Einzelhandel einsetzen. Oft schon wurde im Ort von Geschäftsleuten die große Konkurrenz des Internets beklagt. Die zwei Jung-Unternehmerinnen trauen sich trotzdem und wollen dem Onlinehandel die Stirn bieten. Für Frauen sei Shoppen ja auch immer ein Erlebnis. Genau da wolle man ansetzten und die Kundinnen mit Prosecco und Kaffee versorgen und somit Gemütlichkeit und Shopping-Erlebnis zugleich schaffen, erklärt Natalie.
“Außerdem hat man vor Ort immer eine persönliche Modeberatung. Meine Schwester, die hauptsächlich im Laden stehen wird, hat ein Gespür für Mode und ein geschicktes Händchen Leute einzukleiden”, ist Tamara überzeugt, “das gibt es bei Onlinebestellungen natürlich nicht”.
Marktlücke: Junge Mode, die nicht jeder trägt
Desweiteren gebe es bei DressCode keine Massenware, sondern einen laufenden Wechsel der Kollektionen. Jedes Teil gebe es bloß zwei- bis dreimal, so Natalie. Dazu sei der jetzige Zeitpunkt für die beiden Schwestern perfekt. Shoppen im Ort ist schwierig geworden, das heißt die Nachfrage für ein junges Modegeschäft mit ausgefallenen Einzelteilen, statt Massenware ist da, denken sie.
Zu Beginn sind die beiden Schwestern neben den aktuellen Trends auch nach ihrem eigenen Geschmack gegangen und haben beim Einkaufen der Ware ihre Lieblingsteile ausgesucht. Allerdings sind die Zwei immer offen für Feedback und wollen ihr Angebot dem Publikum anpassen. “Man wird im Laufe der Zeit sehen, was gut ankommt und wo noch Nachfrage besteht. Dementsprechend werden wir darauf eingehen und das anbieten, was unseren Kundinnen gefällt”, so die beiden Schwestern.
Das Hauptanliegen von Natalie und Tamara: Holzkirchen soll für die Frauenwelt wieder attraktiver werden, vorausgesetzt die ortsansässigen Bewohner nehmen das Angebot auch an.
Hier gibt es noch ein paar Eindrücke von der Eröffnung:
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