Es herbstelt weiter

Auf dem Weg zum goldenen Herbst oder mitten drin im Altweibersommer …

Kein essbarer Pilz, aber herbstlicher Eindruck von der Schwarztenn. Foto: Birgit Posselt

# Blätterwandlung zum Goldenen Oktober

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und das Chlorophyll wird zunehmend abgebaut: Die Fotosynthese geht zurück, der gesamte Stoffwechsel schaltet auf Sparflamme und der grüne Blattfarbstoff wird nicht mehr gebraucht. Dieser Prozess wird durch Pflanzenhormone gesteuert. Dadurch treten andere Farbpigmente, wie das gelbe Karotin oder das rote Anthocyan in den Vordergrund und es entsteht die in allen Farben schillernde bunte typische herbstliche Färbung der Blätter. Gelb und rot gefärbte Wälder reflektieren das Licht und der Farbeindruck intensiviert sich dadurch: Goldener Herbst. Die Pflanzen stellen sich langsam auf die kalte und wasserarme Zeit -dem Winter -ein oder auf die beginnende Trockenphase.

# Lichtveränderung 

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Dadurch, dass die Sonnenstrahlen jetzt in einem flachen Winkel auf die Erde strahlen, verändert sich die Lichtbrechung – vor allem bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Jetzt erscheint der Himmel besonders satt, golden oder rötlich gefärbt. 

Herbstliche Lichtreflexe am Schwarzenbach auf dem Weg zur Schwarztennalm. Foto: Birgit Posselt

Das Licht nimmt eine lange Reise auf sich und trifft dabei auf viele Staub- und Wasserpartikel, an denen es sich bricht: Langwelliges rotes und orangefarbenes Licht wird dabei weniger stark gestreut als das kurzwellige blaue Licht der Sonnenstrahlen. Kalte Anteile des Lichts sind daher am Ende des Weges eines Sonnenstrahls – also im Auge des Betrachters – weitgehend herausgefiltert und so bleiben nur die warmen Rottöne übrig. Daher erscheint für uns die herbstliche Landschaft so warm und golden. Durch den Brechungsprozess an den Staub- und Wasserpartikeln verlieren die Sonnenstrahlen zudem an Intensität. Das Licht wird diffuser und lässt so den typischen zauberhaften Weichzeichnungs-Effekt entstehen. 

#Holler oder schwarzer Holunder

Noch bis Ende Juli hingen an den Holundersträuchern die wunderschönen elfenbeinfarbenen Blüten oder Dolden, wie sie auch genannt werden. Fast alle Teile des Holunders haben eine heilende Wirkung und gilt als die am weitesten verbreitete Strauchart in unseren Breiten. Jetzt sind die fast schwarzen Beeren reif und die kulinarischen Verarbeitungsmöglichkeiten sind vielfältig: Vom Holundersaft über Marmelade, Holunderbeerenlikör bis hin zum Holunderpunsch lassen sich viele gesunde und leckere Lebensmittel herstellen. Aber Vorsicht vor rohem Verzehr: In diesem Zustand enthalten die Beeren das schwache Gift Sambunigrin. Dies kann zu Erbrechen und Durchfall führen. 

#Herbstzeit ist Schwammerlzeit

Jetzt ist die beste Zeit, um nach leckeren Pilzen oder, wie die Bayern sagen, Schwammerln, zu suchen. Der goldgelbe Pfifferling ist wohl neben dem Steinpilz der bekannteste Klassiker unter den Pilzen. Oft werden Pfifferlinge auch Reherl oder Eierschwammerl genannt und sind in vielen Speisen verarbeitet sehr beliebt.

Wenn man so viele Eierschwammerl finden würde… Foto: Birgit Posselt

Pfifferlinge findet man oftmals in bemoosten Mulden und Hängen sowie an nassen Baumstümpfen. Manche Pilzarten bevorzugen die Nähe von Laubbäumen, andere mögen die Nähe von Nadelbäumen. Gerade jetzt, nach den heftigen Regenfälle ist es geradezu ideal, um nach Pilzen in unseren Wäldern zu suchen. Und wer nach einem herbstlichen Waldspaziergang ein paar Schwammerl in seinem Korb hat, ist wirklich ein Glückspilz.

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