Vom Bierbrauen bis zur Europäischen Fusion:
Europäische Perspektiven und bayerische Wurzeln

Beim Wirtschaftsempfang des Unternehmerverbands Miesbach in Holzkirchen floss nicht nur Bier, sondern auch Ideen in Hülle und Fülle.

Auf dem W23 sammelten sich lokale Unternehmer und Politiker. Quelle: fiftyseven.art

Ein Hauch von Hopfen und die Klänge von Wirtschaftsdialogen füllten den Saal des BOSCH Collaboration Campus Holzkirchen beim Wirtschaftsempfang W23 des Unternehmerverbands Miesbach (UVM). Unter dem Motto Kollaboration, Kooperation und Partnerschaft versammelten sich lokale Unternehmer, Politiker und visionäre Köpfe, um über die Zukunft der Wirtschaft im bayerischen Oberland zu diskutieren.

Wirtschaftsempfang in Holzkirchen vereint Tradition und Innovation

Olaf von Löwis of Menar, der Landrat des Landkreises Miesbach, eröffnete den Abend mit einer Rede über das Potenzial und die wirtschaftliche Bedeutung der Unternehmer und Unternehmerinnen in der Region und deren Beitrag zur Lebensqualität im Oberland.

Darauf folgte ein Impulsvortrag von Anton Stetter, Vorstandsvorsitzender des UVM, der sich die Zukunft “ein bisserl so wie die Vergangenheit” wünscht. Als nach einer Naturkatastrophe in Schliersee, im Jahr 1919, ein Großteil des hiesigen Waldgebietes zerstört wurde, errichteten die Schlierseer mit den ihnen damals zur Verfügung stehenden Mitteln innerhalb kürzester Zeit eine Waldbahn. Die sollte das marode Holz abtransportieren und den Wald wieder renaturieren. Innerhalb von drei Jahren konnte so das Gebiet restauriert und die Bahn wieder abgebaut werden – ein Beispiel bayerischer Wirtschaftskraft, das bis heute seinesgleichen sucht.

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Gabriel Felbermayr, Direktor des österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung (WIFO) in Wien und Universitätsprofessor, appellierte an die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene: „Mit Europa haben wir eine Basis, mit der sich Stapelkrisen abwenden lassen“, betonte er. Der renommierte Wirtschaftsexperte ermahnte jedoch dazu, mehr Engagement und Energie in die gemeinsame Zukunft zu investieren. Er sagte:

Auf einer gesunden Basis kann man mit Mut und Zuversicht in die Zukunft schauen. Kooperation ist der Schlüssel.

Alexander Schmid, Vorstand des UVM, schlug in dieselbe Kerbe und hob die Wirkung und Wichtigkeit von Europa hervor. Dabei skizzierte er Megatrends, die unsere Zukunft prägen werden, und betonte die Aufgabe der Region, neue Impulse und Projekte für eine zukunftsorientierte Wirtschaft zu setzen. Besonders im Fokus: Die Gesundheitswirtschaft und der Tourismus mit dem Schlagwort „Prävention“ – neben den Rehaeinrichtungen und Prothesenherstellern in der Region ein bedeutender Wirtschaftszweig.

Das Hoppebräu: Vom Traditionshaus zur Innovationsschmiede

Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Wirtschaftspreises des Landkreises Miesbach für besonderes unternehmerisches Engagement. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an Markus und Christina Hoppe vom Hoppebräu, einem Unternehmen, das nicht nur Bier braut, sondern auch versucht, Tradition und Innovation in einem Glas zu vereinen.

Dr. Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauereibunds, würdigte das Ehepaar Hoppe in seiner Laudatio unter dem Motto „Von der Tradition zur Innovation“. Hoppebräu sei ein wesentlicher Bestandteil der bayerischen Gesundheitswirtschaft, so Ebbertz mit einem charmanten Augenzwinkern. Markus Hoppe sei es gelungen, neue Biere zu kreieren, ohne mit dem bayerischen Reinheitsgebot zu brechen. Er habe es eher neu interpretiert, unter anderem mit „flavour hops“, die dem Bier eine unverwechselbare Note verleihen. „Biere mit allen Sinnen genießen“, lautete die Devise, und das Publikum konnte sich davon gleich im Anschluss überzeugen, da Hoppebräu das Biersponsoring des Abends übernahm.

„Riechen, sehen, schmecken statt oans, zwoa, gsuffa“, scherzte Dr. Ebbertz, doch hinter dem Humor steckt eine ernste Botschaft: Bier ist für Hoppebräu mehr als ein Durstlöscher. „Wir wollen mit unseren Bieren begeistern“, betonte Markus Hoppe, während er auf die zahlreichen Mitarbeiter und Auszubildenden seines Unternehmens verwies. „Es steckt sehr viel Leidenschaft dahinter.“

Hoppebräu hat mittlerweile 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und vier Auszubildende. Die Rohstoffe stammen alle aus Bayern. „Markus Hoppe hat sich in einem schwierigen Markt mit viel Herzblut und Ideenreichtum einen Platz erarbeitet“, sagte Ebbertz. Die verdiente Anerkennung für ein echtes Familienunternehmen, das nicht nur die regionalen Wertschöpfungsketten unterstützt, sondern auch eine berufliche Perspektive für junge Menschen in der Region schafft.

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