Um von A nach B zu kommen, setzt man im Tegernseer Tal auf das eigene Auto. Das Angebot der Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO) nutzen viele eher selten. Mitarbeiter der RVO führten deshalb in den vergangenen zwei Monaten Fahrgastbefragungen durch, um herauszufinden, warum die Fahrgastzahlen immer weiter sinken.
Kritik an der RVO gibt es immer wieder: Fahrten werden ersatzlos gestrichen, Linien ausgedünnt und genügend Anschlussmöglichkeiten fehlen. Um vor allem Einheimische wieder mehr zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu motivieren, wollte die RVO wissen: Was wollen Fahrgäste im Tal überhaupt?
RVO will sich verbessern
Befragt wurden die Fahrgäste seit August in allen Gemeindeblättern sowie in den Linienbussen direkt. Ziel sei es, Erkenntnisse für Verbesserungen zu erhalten, so Ralf Kreutzer, Leiter der Niederlassung West, damals:
Wir wollen uns ein Bild der Bedürfnisse und Anforderungen machen, um dann gezielt mit den Gemeinden und dem Landkreis abgestimmte Maßnahmen einleiten zu können.
Auch die Gemeinde Kreuth führte im Zuge dessen eine unabhängige Befragung ihrer Bürger im Gemeindeboten durch. Das wollte allerdings nicht so gelingen. In der gestrigen Gemeinderatssitzung in Kreuth wurden die Zahlen der Bürgerbefragung vorgestellt und diskutiert. Das Ergebnis ist für den Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider “enttäuschend.” Insgesamt wurden lediglich 25 Fragebögen zurückgegeben. Der Kreuther Gemeinderat hatte bei der gestrigen kurzen Diskussion zusehends den Eindruck, dass zum Thema RVO wohl kein Interesse existiert.
So kann’s nicht bleiben
Von den 25 befragten Fahrgästen, gaben außerdem nur zehn an, regelmäßig mit dem Bus zu fahren. Sofern sich das Angebot der RVO allerdings verbessert, sind sich 18 Befragte sicher, dieses mehr zu nutzen.
Eine Verbesserung sei laut den Fragebögen unter anderem ein regelmäßiger Takt – morgens und abends. Im Optimalfall alle 20 Minuten. Doch das scheint einigen Gemeinderäten utopisch: „Das bedeutet, dass bald die Anregung an die Kommunen folgt, das zu bezahlen.“
Für Bierschneider sei trotz der ernüchternden Bürgerbefragung weiterhin wichtig, eine bessere Bus-Verbindung nach Kreuth zu schaffen. „Über die Zielrichtung sind wir uns alle einig: Es muss sich etwas verändern. Deshalb werden bald Gespräche mit der RVO stattfinden“, so Bierschneider abschließend.
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