Ampel gut, alles gut?

Es geht weiter voran mit der Planung rund um den neuen Ortskern in Wiessee. Zunächst soll die Straße umgestaltet werden, bevor im Anschluss der Platz mit Brunnen erneuert wird. Gestern gab es Details. Die Lösung für einen besseren Verkehrsfluss ist gefunden.

So ist der aktuelle Planungsstand der Umgestaltung am Lindenplatz
So ist der aktuelle Planungsstand der Umgestaltung am Lindenplatz / Quelle: Eberhard von Angerer

Wiessees Ortskern soll schöner werden. Doch immer noch steht nicht fest, wie. Im Fokus der Planung des Arbeitskreises und des Städteplaners Eberhard von Angerer steht ein verbesserter Verkehrsfluss. Kernstück der Umgestaltung soll die neue Querungshilfe auf der Hauptstraße sein. An verschiedenen Stellen soll die Straße künftig überquert werden können und das ohne Zebrastreifen.

Hintergrund ist laut von Angerer, dass viele Personen ohnehin direkt über die Straße gehen würden und die bisherigen Zebrastreifen den Verkehr derzeit unnötig stauen. Neu ist jetzt, dass der Behindertenbeauftragte Anton Grafwallner seinen Vorschlag durchgesetzt hat und es künftig eine Druckampel in der Mitte der großen Querungsinsel geben wird, wie von Angerer erklärt:

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So können Blinde und Menschen die schlecht zu Fuß sind gefahrlos die Straße überqueren.

Die Ampel schaltet nur dann für genau 30 Sekunden auf rot, wenn gedrückt wird. So könne der Verkehr flüssiger durch den Ort fließen. „Zwar ist die Druckampel heiß diskutiert, aber sie hat durchaus ihren Zweck und der Behindertenbeauftragte hat sie gefordert“, meint Florian Sareiter (CSU).

Zwiespalt im Gemeinderat

Zunächst wird nur die Straße umgestaltet, bevor dann der Rest des Lindenplatzes in neuem Glanz erstrahlen und so zum Verweilen einladen soll. Dieser Maßnahme sorgt jedoch nicht für die Zustimmung aller. Klar ist, es soll mehr Grünflächen, einen Brunnen und Bänke geben die mit der Bäckerei Hauser ein stimmiges Ensemble bilden. Lange wurde getüftelt, wie die verschiedenen Komponenten am besten angeordnet werden.

Und noch immer ist keine endgültige Lösung gefunden. Aktueller Stand ist, dass der Brunnen das Zentrum des Geschehens bilden wird. Dieser ist durch zwei Stufen begehbar „wenn es im Sommer sehr heiß ist“, so Angerer. Drum herum werden die Bänke in Richtung Süden ausgerichtet. Und auch der Kirschbaum vor der Bäckerei soll erhalten bleiben. Florian Sareiter ist von der Planung überzeugt:

Es ist schön, dass hier ein solcher Konsens mit der Familie Hauser besteht. Hier wird ein Mehrgenerationenplatz entstehen. Das ist toll.

Ingrid Versen (CSU ) hat dagegen erhebliche Bedenken: „Bürger haben mich angerufen und gefragt, ob wir Wahnsinnig sind. Die Querungshilfe befürworte ich, den Rest nicht.“ Die Bürger können sich einfach nicht richtig vorstellen, warum man nach nur 15 Jahren schon wieder umbauen müsse, erklärt Kurt Sareiter (CSU). Aber hier solle etwas besonders entstehen und das geht nur mit einem Gesamtkonzept.

Frei begehbare Wasserfläche, hölzerner Steg und Grünflächen mit Sitzgelegenheiten. Der neugestaltete Lindenplat nach den Plänen des Büro von Angerer.
Frei begehbare Wasserfläche, hölzerner Steg und Grünflächen mit Sitzgelegenheiten. Der neugestaltete Lindenplat nach den Plänen des Büro von Angerer.

Klaudia Martini (SPD), Mitglied im Arbeitskreis Ortsmitte, findet das Projekt als Gesamtes gut. Trotzdem konnte sie dem aktuellen Plan nicht zustimmen. „Ich halte das für zu städtisch, begründet sie. Fritz Niedermaier (FWG) betont abschließend: „Der Platz ist nicht einladend. Wenn man ein Zentrum will, wo was los ist, muss man Geld in die Hand nehmen und was investieren.“

Alle Geschäfte drum herum können davon profitieren. Am Ende stimmte der Gemeinderat mit elf zu 13 Stimmen für die Durchführung der Maßnahmen mit der Option, die genaue Ausführung des Brunnens noch festzulegen.

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