Aktuell liegt die Inzidenz bei fast 1.500 Neuinfektionen. Wie geht es dem Krankenhaus Agatharied mit der andauernden Omikron-Welle? Die Pressesprecherin des Krankenhauses, Melanie Speicher, gibt hier einen Einblick in die Situation in Agatharied.
TS: Wie ist die aktuelle Lage auf den Stationen im Krankenhaus Agatharied?
Melanie Speicher: Aktuell haben wir zwölf Corona-positive Patienten auf den Normalstationen. Die Belegung war über die letzte Woche und das Wochenende relativ konstant und stieg im Laufe dieser Woche nur langsam gering an.
Zwei Corona Patienten liegen heute auf der Intermediate Care Station (IMC). Die aktuell zwölf betriebenen Betten unserer Intensivstation sind mit zehn nicht-Corona Patienten belegt.
TS: Wie ist der aktuelle Stand in Agatharied in Bezug auf den Krankenstand der Mitarbeiter?
Melanie Speicher: Der Krankenstand im Haus ist aktuell hoch. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind erkrankt (auch unabhängig von SARS-CoV2), in Quarantäne oder befinden sich wegen einer Corona-Infektion in Isolation. Das bereitet uns Sorge und führt zu einer organisatorischen Zusatzbelastung durch die vielen Ausfälle, das Umverteilen von Schichten und Kontaktnachverfolgungen.
Und die Zahlen der Krankenstände steigen: Am Montag letzte Woche waren es noch knapp 30, heute schon fast 100 Personen, die ersetzt werden müssen oder schlicht fehlen.
In einem „normalen“ Winter befinden sich in etwa drei bis vier Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenstand – derzeit haben wir mit über zehn Prozent krankheitsbedingter Arbeitsausfälle zu kämpfen.
TS: Werden die PCR Tests von ihren Mitarbeitern priorisiert ausgewertet oder kommt es auch zu Verzögerungen?
Melanie Speicher: Zwar verfügt das Krankenhaus über ein kleines Schnell-PCR Gerät, mit dem dringende Tests von Patienten im krankenhauseigenen Labor ausgewertet werden können, doch alle anderen PCR-Tests sowohl für Patienten als auch für Mitarbeiter werden an externe Labors geschickt. Somit erhalten auch wir unsere Ergebnisse nur verzögert von den überlasteten Labors zurück.
TS: Ab wann rechnen die Mediziner bei Ihnen mit einem Abnehmen der Fallzahlen?
Melanie Speicher: Leider können auch wir hier nur die Glaskugel befragen, oder uns an den offiziellen Stellungsnahmen des RKI und des Gesundheitsministeriums orientieren.
TS: Machen Sie uns etwas Hoffnung – eine neue und besonders schlimmere Welle ist doch nicht in Sicht?
Melanie Speicher: Ich mache Ihnen Hoffnung: Wenn man das Fenster öffnet, hört man die Vögel zwitschern, die ankündigen, dass der Frühling immer näher rückt.
In Sachen Corona dürfen wir unseren Mut nicht verlieren und versuchen für die sich stetig ändernden Gegebenheiten bestmöglich vorbereitet sein. Auch wir fahren auf Sicht und sind froh, dass sich die Patientenzahlen (noch) in einem bewältigbaren Umfang bewegen.
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