Wird’s jetzt schmutzig?

In Tegernsee scheint es zu brodeln. Bürger sollen jetzt zu üblen Mitteln greifen, um sich gegen das geplante Feuerwehrhaus zu wehren. Dabei sollen sogar Geschäftsleute geschädigt und Mieter erpresst worden sein.

Unter dem Namen von Goldschmied Jakob Atzl wurde ein Leserbrief veröffentlicht – doch er hat ihn offenbar nicht verfasst

Tegernsee baut ein neues Feuerwehrhaus. Die Pläne sind in der Stadt und unter den Bürgern mehr als umstritten. Lange hat sich die Initiative „Pro Feuerwehrhaus“ gegen einen Neubau gewehrt.

Marcus Staudacher, Petra Schmid, Isotte Herb, Barbara Staudacher und Sabine Mandl hatten sich zum Ziel gesetzt, das alte Gebäude mit seiner schmucken Fassade und den Lüflmalereien vor dem Abriss zu bewahren. „Ich bin seit ungefähr einem halben Jahr im Vorstand der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal. Von daher sah ich mich berufen, um den Erhalt des Feuerwehrhauses zu kämpfen und fand vier weitere Mitstreiter“, erklärt Staudacher die Initiative PRO Feuerwehrhaus einst.

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Mittlerweile mussten sich die Gegner geschlagen geben. Die Stadt hat den Neubau durchgewunken und steckt mitten in der Planung für die Realisierung. Doch wie es scheint, gibt es auch weiterhin Bürger, die sich gegen das Projekt stellen – mit allen Mitteln. Kürzlich wurde in der Tegernseer Zeitung ein Leserbrief zum Thema Feuerwehrhaus unter dem Namen von Goldschmied Jakob Atzl veröffentlicht. Hier wird der Stadtrat und die Planung rund ums Feuerwehrhaus massiv angegriffen. Das Projekt sei insgesamt viel zu teuer und nicht zweckmäßig. Außerdem sollten Wohnungen besser anderswo geschaffen werden, heißt es.

Atzl hat den Brief offenbar nicht geschrieben

Wie sich jetzt herausstellte, wurde der Brief aber nicht vom ehemaligen Stadtrat Atzl geschrieben. Der Tegernseer hat jetzt Anzeige bei der Polizei erstattet – gegen Unbekannt. Gerade für ihn sei das schlimm, da er ein Geschäftsmann in Tegernsee sei und das seinen Ruf schädige, meint Hagn. Und auch der Stadtrat ist sauer. Bürgermeister Johannes Hagn äußerte seinen Unmut in der gestrigen Sitzung. „Ich habe heute ebenfalls Strafanzeige gestellt im Namen des gesamten Stadtrats“, so Hagn. Er hoffe jemand oute sich.

Doch das war nicht die einzige unschöne Aktion. Auch sei dem Bürgermeister zu Ohren gekommen, dass Mieter von unbekannten Personen angesprochen wurden, sie sollen doch in ihren Wohnungen im jetzigen Feuerwehrhaus wohnen bleiben. „Angeblich ist ihnen sogar Geld geboten worden, damit sie bleiben“, so Hagn. Er verstehe nicht wieso demokratische Prozesse nicht anerkannt werden. „Das ist eine Schweinerei. Ich hoffe, dass die Person ermittelt wird. Die Strafanzeigen laufen“, betont Hagn abschließend.

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