“Schöne Orte verstecken wunderbare Ecken”. Durchaus ein Spruch, der auf die Kreisstadt zutrifft. Doch selbst in der grauen Trostlosigkeit dieser Januartage erfreuen diese roten Farbkleckse in Miesbach niemanden.
Da biegt man so ganz unbedacht von der Schützenstraße in Miesbach in Richtung ehemaliges “Scherber-Viertel” in den Schopfgraben ab und wird beim Blick über den Zaun vom Würgereiz gepackt. Gut – das ist nicht die Nobelecke der biederen Kreisstadt. Doch eine freie Hundekot-Ablagestelle (siehe Bild) hat auch diese Straße nicht verdient. Zig der bekannten roten Tütchen, in die Besitzer der Vierbeiner den Kot ihrer Lieblinge mühsam einpacken, liegen da hinter einer kleinen Mauer mit Gitter herum.
Sehr passend das Schild oben an der Wand platziert: “Vorsicht bitte”. Süß und doch unpassend dekoriert, mit einer Katze, dem anderen liebsten Vierbeiner des Menschen. Und wie sooft trügt der Schein. Die Katze hat mal rein gar nichts mit der Sauerei unter dem Busch gemein. Die verrichtet ihre Notdurft völlig frei und bevorzugt in den Gärten rundherum – auch gern mal bei uns – und im Katzenklo des Halters. Als Protestaktion gegen fehlende Entsorgungsstellen taugen die zur Schau gestellten roten Tüten auch nicht. Nur 100 Meter entfernt befindet sich eine neue Tüten- und Müllstation für Hundebesitzer.
An Vandalismus mag man ob des ekligen und stinkenden Inhalts aber nun auch nicht glauben. Was, also frage ich mich, veranlasste denjenigen, der dort die Tüten entsorgte zu dieser Tat. Oder war es einfach eine Nachahmungstat – auf die erste folgte die zweite Tüte und die dritte usw.? Oder es befindet sich gar kein Hundekot darin, sondern etwa Diebesgut, dass man schnell loswerden musste. Nur verpackt in den roten Tüten aus der Hundestation weiter die Straße hinunter? Wir können nur spekulieren – auspacken würde ich die Beutel indes nicht. Unschön ist und bleibt es allemal.
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