Fit für den Wettbewerb mit Holzkirchen

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Lange hatte Direktor Werner Oberholzner für die finanziellen Mittel zur Sanierung des Tegernseer Gymnasiums gekämpft. Nun wurde sein Appell erhört, der Kreistag hat Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro bewilligt. Unter anderem soll neue EDV her. Doch das alleine wird nicht ausreichen, um ein Abwandern von Schülern nach Holzkirchen zu verhindern.

Das Tegernseer Schloss ist ein altehrwürdiges Gebäude, in dem seit vielen Jahren auch das Gymnasium untergebracht ist. Da die dortige Schule nicht nur, was die Lage am See betrifft, sondern auch hinsichtlich der Lehrmöglichkeiten zu den besten Schulen im Freistaat gehören will, bemühte sich Direktor Werner Oberholzner seit seinem Amtsantritt vor zehn Jahren darum, das Gymnasium auf dem neuesten Stand zu halten.

„Es war schon immer ein großes Anliegen von mir, in unserem Gymnasium eine wettbewerbsfähige technische Ausstattung zu erreichen, einen Zustand, den man so von einer modernen Schule eben auch erwarten kann“, so Oberholzner im Gespräch.

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Vertreter des Kreistages vor Ort

Dafür hatte sich Oberholzner dann auch bei den zuständigen Stellen stark gemacht. Denn „hier sei lange nichts passiert“, so der Direktor weiter. Doch das wird sich nun ändern. Der Kreistag hat die für die Sanierung erforderlichen Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro genehmigt.

Eine Delegation von politischen Vertretern war dafür im Vorfeld extra nach Tegernsee gekommen, um sich vor Ort von der Dringlichkeit der Maßnahmen zu überzeugen. „Im Laufe der Jahre verblasst die Farbe, und es entsteht der eine oder andere Riss in der Wand, eine akute Gefahr für das Gebäude hat sich daraus aber nicht ergeben“, beschreibt Oberholzner die Lage.

Neuer Anstrich, neue Ausstattung - viele Räume im Gymnasium werden generalüberholt
Neuer Anstrich, neue Ausstattung – viele Räume im Gymnasium werden generalüberholt

Die Vertreter des Kreistages überzeugte offenbar, was sie sahen, auch deshalb wurden die Mittel bewilligt. Konkret wird das Geld in die Erneuerung der EDV-Anlagen in den Klassenzimmern, in die Heizungs- und Lüftungsanlage sowie die Fassadenausbesserung investiert.

Ebenbürtige Ausstattung

Die Arbeiten haben bereits vor knapp zwei Wochen begonnen und sollen sich alles in allem wohl fast zwei Jahre hinziehen. „Es macht wenig Sinn, erst die Wände zu streichen und sie dann noch mal aufzureißen, um neue Leitungen zu verlegen“, erklärt Oberholzner die Situation.

Die EDV-Anlagen werden aber bereits kurzfristig auf den neuesten Stand gebracht. Sind alle Arbeiten abgeschlossen, hat das Tegernseer Gymnasium auch seine Position im Wettbewerb mit dem in den Startlöchern stehenden Gymnasium in Holzkirchen verbessert. „Es ist wichtig, dass wir über eine ebenbürtige Ausstattung im Vergleich zu den Schulen in Miesbach und Holzkirchen verfügen“, macht Oberholzner nochmals deutlich.

Was passiert, wenn Holzkirchen aufmacht?

In der Tat wird das Tegernseer Gymnasium ab dem kommenden Jahr einen starken Konkurrenten um die Schüler haben. Das Gymnasium in Holzkirchen wird seine Türen öffnen und gerade für die Schüler vor Ort eine gute Alternative zu Tegernsee darstellen. Dem Gymnasium im Tal könnten so mindestens 300 der insgesamt 900 Schüler verloren gehen. Da man sich dieser Gefahr in Tegernsee durchaus bewusst ist, ist man bereits auf der Suche nach Alleinstellungsmerkmalen, die für das hiesige Gymnasium sprechen. Ein flexibleres Schulmodell ist ebenso angedacht wie die Ausweitung des Sportangebots.

Gerade hinsichtlich des Schulmodells driften die Meinungen aber noch immer auseinander. Während sich Bürgermeister Peter Janssen vor allem für einen gebundenen Ganztagszug ausspricht, sind Direktor Werner Oberholzner und auch der Elternbeirat gegen diese Idee. „Mit einem flexiblen Ganztagszug fahren wir deutlich besser, ich weiß aber, dass der Bürgermeister das etwas anders sieht“, so Oberholzner auf Nachfrage.

Werner Oberholzner, Direktor des Tegernseer Gymnasiums

Doch allen Meinungsverschiedenheiten zum Trotz sind sich die Beteiligten darüber einig, dass eine Lösung gefunden werden muss, die den Fortbestand des Gymnasiums in Tegernsee langfristig sichert. „Wir haben konkrete Ideen für eine Neupositionierung, diese habe ich auch an die entscheidenden Stellen im Freistaat weitergeleitet“, versichert Oberholzner.

Nichtsdestotrotz könne und dürfe er sich gegenwärtig nicht genauer dazu äußern. Mit den anstehenden Sanierungsarbeiten will sich das Gymnasium aber schon mal für den Wettbewerb mit Holzkirchen wappnen. Diese alleine werden aber wohl nicht ausreichen, um die Schüler aus den Nordgemeinden auch in Zukunft davon zu überzeugen, an den Tegernsee zur Schule zu fahren.

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